Touristiker auf den Barrikaden
In Innsbruck demonstrierten 2000 Branchenvertreter gegen Belastungen durch die Steuerreform. Gastronomie über neues Tabakgesetz erzürnt.
GRAZ/INNSBRUCK. „ Null, gar nichts“– Helmut Hinterleitner ist hörbar erbost. Dass Österreichs oberstem Gastro-Vertreter die bevorstehenden Änderungen beim Tabakgesetz sauer aufstoßen, ist freilich nicht neu. Doch wie berichtet, soll noch in dieser Woche ein erster Entwurf in Begutachtung gehen und damit das Ende von Raucherbereichen in Lokalen einläuten. Auch wenn mit einer Umsetzung frühestens 2017 zu rechnen ist, betont Hinterleitner, dass es „bedauerlich“sei, dass die Standesvertretung bisher „null Informationen“über Entschädigungen für Gastwirte erhalten habe. Es seien enorme Summen in die Abtrennung der Lokale investiert worden, „jetzt herrscht totale Verun- sicherung, die Belastungswelle in der Gastronomie ist mit Allergenverordnung und geplanter Registrierkassenpflicht ohnehin eklatant“, sagt Hinterleitner.
Verärgert ist man auch im Tourismus. Dort geht es u. a. um die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von zehn auf 13 Prozent in der Beherbergung. In Innsbruck demonstrierten daher gestern 2000 Touristiker aus den Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg. Mit Parolen wie „Warum macht ihr uns kaputt?“machten sie ihrem Ärger Luft.
Eine Rücknahme der geplanten Mehrwertsteuererhöhung sowie der Grunderwerbssteuer, die Bekämpfung von „unsinnigen Verordnungen aus Brüssel“sowie praxisnahe Gesetze, kürzere Abschreibungszeiten und die Rücknahme von „unzumutbaren Strafen“sind die Forderungen der Demonstranten.