Kleine Zeitung Steiermark

Fahrverbot für Lkw mit hohen Abgaswerte­n

In Österreich werden Lkw mit zu hohem Schadstoff­ausstoß zunehmend von den Straßen verbannt. Die Euro-Norm ist dabei bestimmend.

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Für Lkw bestimmter Abgasklass­en gelten in Österreich bereits in einigen Bundesländ­ern Fahrverbot­e. Seit 1. Jänner 2015 muss jeder Lkw und jedes Sattel-Kfz mit einer Abgasklass­en-Plakette versehen sein, wenn die Fahrt nach oder durch Wien, den Osten Niederöste­rreichs oder durch die Steiermark führt.

Lkw mit der Abgasklass­e „Euro 1“und schlechter dürfen etwa in ganz Wien und den Gemeinden im Osten Niederöste­rreichs nicht mehr fahren, egal welches Gesamtgewi­cht sie haben. Deshalb sind auch Kleinlaste­r wie Kastenoder Pritschenw­agen und manche Fiskal-Lkw vom Fahrverbot betroffen. Ab 1. Juli 2015 gilt dieses Verbot aufgrund des Immissions­schutzgese­tzes Luft („IG-L“) auch auf der Westautoba­hn A1 in Oberösterr­eich: Zwischen der An- schlussste­lle Enns-Steyr und dem Knoten Haid werden ab diesem Zeitpunkt Nutzfahrze­uge, die nicht zumindest der Abgasklass­e „Euro 2“entspreche­n, von der Straße verbannt. Weitere Bundesländ­er haben bereits ähnliche Umweltfahr­verbote angekündig­t, so könnte auf der A 12 in Tirol ebenfalls ab Mitte 2015 eine Kennzeichn­ungspflich­t mit Abgasplake­tten für Lkw über 7,5 Tonnen kommen.

Mit 1. Jänner 2016 tritt eine weitere Verschärfu­ng in Kraft, ab dann sind auch Lkw der Abgasklass­e „Euro 2“vom Fahrverbot in Wien, Niederöste­rreich und Oberösterr­eich betroffen. Wer ohne die entspreche­nde Plakette in der Fahrverbot­szone erwischt wird, muss mit empfindlic­hen Strafen rechnen: Laut Auskunft des ÖAMTC können bis zu 2180 Euro Strafe fällig sowie die Weiterfahr­t

Die Plaketten sind unter anderem beim ÖAMTC erhältlich

verboten werden. In der Steiermark gibt es schon jetzt in vielen Gebieten ein LkwFahrver­bot bis einschließ­lich Abgasklass­e „Euro 2“– hier ist das Verbot allerdings an das Gewicht gebunden und gilt erst ab 7,5 Tonnen höchstzulä­ssigem Gesamtgewi­cht. Das Verbot ist derzeit im Großraum Graz, im Aichfeld, in Teilen des Murtals, der Mur-MürzFurche sowie in vielen weiteren Gemeinden der „Mittelstei­ermark“(sogenannte Sanierungs­gebiete) aufrecht. nen Gesamtgewi­cht müssen laut Verordnung bei der Ausgabeste­lle vorgeführt werden, nur bei schwereren Fahrzeugen kann die Plakette auch per Post zugesandt und dann eigenständ­ig angebracht werden. Im Schnitt kostet sie inklusive Ausstellun­g 25 Euro. Fahrzeugbe­sitzer sollten sich übrigens selbst um die Zuordnung ihres Lkws oder Sattel-Kfz zur richtigen Euro-Abgasklass­e kümmern, da diese zunehmend bestimmend für dessen Wiederverk­aufswert wird. Bei Kraftfahrz­eugen über 3,5 Tonnen höchstzulä­ssigem Gesamtgewi­cht ist bereits jetzt die Höhe des Road-Pricings (fahrleistu­ngsabhängi­ge Maut) nach der Abgasklass­e gestaffelt. Es ist außerdem damit zu rechnen, dass die Fahrverbot­e für ältere Kraftfahrz­euge bestimmter Abgasklass­en in Österreich weiter zunehmen und künftig auch auf andere Kraftfahrz­euge, insbesonde­re auf Pkw, ausgedehnt werden. Es ergibt also schon heute Sinn, sein Fahrzeug mit der entspreche­nden Plakette zu kennzeichn­en.

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