Phantom von New York
Die Weltpremiere des LM2 Streamliner hätte eines der Highlights der New York Auto Show sein sollen. Allerdings fahndete man bei der Ostküstenmesse vergeblich nach dem Außerirdischen. Der Schöpfer der irren Studie, Kevin Lyons, hatte die Präsentation kurzfristig abgeblasen. Ein neuer Termin wurde nicht genannt, vielleicht Los Angeles, man wird sehen.
Den Mund hat der Mann aus New York, der seit 30 Jahren im Big Apple eine feine Manufaktur betreibt, jedenfalls ziemlich voll genommen. Soll die 1,1 Meter hohe KohlefaserFlunder doch das erste USHypercar sein, das einen Schweißausbruch bei Bugatti, Ferrari & Co auslöst.
Tatsächlich liest sich das Datenblatt des Prototyps selbst für amerikanische Ver- hältnisse dramatisch: 1700 PS und ein Drehmoment von 2183 Newtonmeter klingen nach Gruselkabinett und lassen selbst hartgesottene Petrolheads in Ehrfurcht erschaudern. Darüber, wie der Exote die brachiale Gewalt des V8Biturbos verdauen und auf der Straße zu halten sein soll, gibt es Hinweise: Allradantrieb, ein sequenzielles Siebenganggetriebe, ein Pushrod-Fahr- werk, eine Stabilitätskontrolle und Keramikbremsen von Brembo. Vier Jahre Entwicklungsarbeit stecken in der Rakete von Lyons Motor Cars, die in 2,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h detoniert und 470 km/ h schnell sein soll.
„If I can make it there, I’ll make it anywhere“, singt Frank Sinatra in seiner Hymne „New York“. Kevin Lyons scheint daran zu glauben.