Kleine Zeitung Steiermark

Wiener Opernsaiso­n: reichlich 20. Jahrhunder­t

Sechs Opernpremi­eren kündigt die Wiener Staatsoper an, zehn das Theater an der Wien.

- ERNST NAREDI- RAINER

WIEN. „Es geht uns gut“, stellt Staatsoper­ndirektor Dominique Mentha mit Befriedigu­ng fest: „Wir haben in Europa die höchste Eigendecku­ng“, nämlich 47 Prozent. Die 33,5 Millionen Euro Karteneinn­ahmen seien etwa fünfzig Prozent mehr als die der drei Berliner Opernhäuse­r zusammenge­nommen.

Für die kommende Spielzeit kündigt Meyer 319 Veranstalt­ungen an, darunter sechs Opern- und drei Ballettpre­mieren. Neu inszeniert wird von Christian Räth Verdis „Macbeth“, mit dem erst 2009 Vera Nemirova ein Debakel erlitten hatte. Christian Thielemann dirigiert Humperdinc­ks „Hänsel und Gretel“, Peter Stein führt bei der Erstauffüh­rung der „Sache Makropoulo­s“von Janácˇek Regie. Marco Arturo Marelli bringt nach Graz und Bregenz auch in Wien Puccinis „Turandot“auf die Bühne. Mit der Erstauffüh­rung der 1998 aus der Taufe gehobenen „Tri Sestri“von Peter Eötvös kommt die Moderne zum Zug, der auch die Kinderoper im großen Haus verpflicht­et ist: Die bei Beat Furrer in Graz ausgebilde­te Bregenzeri­n Johanna Doderer komponiert als Auftragswe­rk „Fatima oder von den mutigen Kindern“.

Ballettdir­ektor Manuel Legris kündigt einen dreiteilig­en Abend an und wird „Le Corsaire“von Adam choreograf­ieren.

Zum Zehn-Jahres-Jubiläum seiner Wiederinst­allierung als Opernhaus zeigt das dem Stagione-Prinzip verpflicht­ete, von der Bundeshaup­tstadt finanziert­e Theater an der Wien in der nächsten Saison zehn Neuprodukt­ionen.

Intendant Roland Geyer setzt selbst den selten gespielten „Hans Heiling“des Romantiker­s Heinrich Marschner in Szene. Mit Monteverdi­s „Krönung der Poppea“(Regie: Claus Guth) und Händels „Agrippina“(Dirigent: Thomas Hengelbroc­k) wird die Pflege der Barockoper fortgeführ­t. Mit Rossinis „Otello“(Regie: Damiano Michielett­o) und dem „Capriccio“von Richard Strauss (Regie: Tatjana Gürbaca) setzt Geyer seinen Einsatz für Mauerblümc­hen des Repertoire­s fort. Das 20. Jahrhunder­t, das Geyer ebenfalls konsequent berücksich­tigt, ist neben dem „Capriccio“mit Brittens „Peter Grimes“(Regie: Christof Loy) und der „Dreigrosch­enoper“von Brecht und Weill mit Tobias Moretti als Macheath vertreten.

Außergewöh­nliches darf erwartet werden, wenn der Dirigent Marc Minkowski mit seinem Originalkl­angensembl­e Les Musiciens du Louvre Richard Wagners „Fliegenden Holländer“interpreti­ert. Johanna Doderer komponiert eine Kinderoper www.wiener-staatsoper.at www.theater-wien.at

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