RuzowitzkysOscar-Film kurz nach Mitternacht
Der ORF bietet in den nächsten Wochen 190 Programmstunden zu Zeitgeschichtsjubiläen.
Universum History: ORF 2, 22.45 Uhr. Mit der heutigen Ausstrahlung der Dokumentation „Wir, Geiseln der SS“in der Reihe „Universum History“eröffnet der ORF seinen Programmschwerpunkt „70 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs“. Christian Frey berichtet in diesem Doku-Drama von jenen Angehörigen des Widerstands, früheren Staatsmännern wie Kurt Schuschnigg, die von SS-Chef Heinrich Himmler als Faustpfand für Verhandlungen mit den Alliierten festgehalten wurden.
„Jubiläen kommen immer wieder. Der historische Kalender erzwingt das“, sagte ORFGeneraldirektor Alexander Wrabetz am Rande der Präsentation des Zeitgeschichteschwerpunkts in den Räumlichkeiten des Wiener Belvedere, wo vor 60 Jahren der Staatsvertrag unterzeichnet wurde. 190 Programmstunden in TV und Radio werden in den nächsten Wochen im Zeichen der Erinnerung an Kriegsende, die Befreiung des KZ Mauthausen, Gründung der Zweiten Republik oder der Erinnerung an den 50. Todestag von Leopold Figl, dem ersten Bundeskanzler der jungen Republik. Auch der Teletext und ORF.at bieten den Themen breiten Raum. Ab Ende April stellt die TVthek speziell für die Schulen aufbereitetes historisches Videomaterial zur Verfügung.
So ambitioniert und umfangreich die diversen Jubiläumsbeiträge erscheinen mögen, aber blickt man auf bestimmte Details, fragt man sich schon, für welche Zielgruppe da programmiert worden ist. Andreas Grubers „Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen“über die mörderische „Mühlviertler Hasenjagd“beginnt heute nach Mitternacht um 0.15 Uhr, gleich wie Stefan Ruzowitzkys „Die Fälscher“am 26. April.