Hillarys zweiter Anlauf
Hillary Clinton tritt heute offiziell in das Rennen um das Weiße Haus ein. Es ist ihre zweite Kandidatur. 2008 scheiterte sie an Barack Obama. Diesmal will ihr Team alles richtig machen.
Ein Geheimnis war es schon lange nicht mehr. Tatsächlich pfiffen es die Spatzen von allen Dächern, dass die frühere First Lady und Außenministerin Barack Obamas einen zweiten Anlauf auf das Weiße Haus nehmen wird. Offen blieb lediglich der Zeitpunkt der Ankündigung. Amerikanische Medien spekulierten bereits seit einiger Zeit über einen Termin Anfang April. Dass nun ausgerechnet der britische „Guardian“den Scoop mit dem Wahlkampfstart Hillary Clintons an diesem Wochenende landete, dürfte nicht wenige USReporter peinlich berührt haben.
Das Blatt berichtete als erstes über die Pläne des Wahlkampfteams Clintons, am Sonntagmittag Ostküstenzeit via Twitter die Kunde zu verbreiten. Gefolgt von einem Video, einem Massen-EMail und Telefonkonferenzen mit Reportern und Unterstützern. Die Kandidatin hat einen Flug von New York nach Iowa gebucht, wo im Januar 2016 die ersten Vorwahlen der Demokraten und Republikaner stattfinden.
Laut „Guardian“wird Clinton „ein paar Tage“in dem MidwestStaat bleiben, dessen Wähler ihr 2008 eine schmerzhafte Niederlage zufügten. Damals wie heute war sie als überragende Favoritin in das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung gestartet. Dass sie in Iowa als Dritte hinter Barack Obama und John Edwards über die Ziellinie ging, bedeutete einen schweren Rückschlag und beflügelte den Aufstieg Obamas.
Diesmal will Hillarys Team alles daran setzen, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Statt den Eindruck zu erwecken, sie sei die Kandidatin, an der niemand vorbeikomme, plant Clinton Veranstaltungen im kleinen Rahmen. Dies ermöglicht ihr den direkten Wählerkontakt.
Zurück zum Ursprung
„Die Leute wollen emotional mit ihren Kandidaten eine Verbindung aufbauen“, zieht Bonnie Campbell, die 2008 für Clinton den Wahlkampf in Iowa organisiert hatte, eine Lehre aus dem gescheiterten Anlauf vor sieben Jahren. Statt großer Kundgebungen wird der Superstar der Demokraten Begegnungen in Kaffees und Privathäusern suchen. Dabei will Clinton ihre Wurzeln im Mittleren Westen hochspielen, erzählen, wie sich ihre Mutter trotz der Vernachlässigung durch deren Eltern behauptete und sie selber ihre Tochter großzog, während Ehemann Bill Karriere als Gouverneur von Arkansas und Präsident der Vereinigten Staaten machte.
Im Umfeld des Wahlkampfteams heißt es, diese Strategie werde auch die Tour bestimmen, die Hillary nach ihrem Auftakt in