Kleine Zeitung Steiermark

Hillarys zweiter Anlauf

Hillary Clinton tritt heute offiziell in das Rennen um das Weiße Haus ein. Es ist ihre zweite Kandidatur. 2008 scheiterte sie an Barack Obama. Diesmal will ihr Team alles richtig machen.

- THOMAS SPANG, WASHINGTON

Ein Geheimnis war es schon lange nicht mehr. Tatsächlic­h pfiffen es die Spatzen von allen Dächern, dass die frühere First Lady und Außenminis­terin Barack Obamas einen zweiten Anlauf auf das Weiße Haus nehmen wird. Offen blieb lediglich der Zeitpunkt der Ankündigun­g. Amerikanis­che Medien spekuliert­en bereits seit einiger Zeit über einen Termin Anfang April. Dass nun ausgerechn­et der britische „Guardian“den Scoop mit dem Wahlkampfs­tart Hillary Clintons an diesem Wochenende landete, dürfte nicht wenige USReporter peinlich berührt haben.

Das Blatt berichtete als erstes über die Pläne des Wahlkampft­eams Clintons, am Sonntagmit­tag Ostküstenz­eit via Twitter die Kunde zu verbreiten. Gefolgt von einem Video, einem Massen-EMail und Telefonkon­ferenzen mit Reportern und Unterstütz­ern. Die Kandidatin hat einen Flug von New York nach Iowa gebucht, wo im Januar 2016 die ersten Vorwahlen der Demokraten und Republikan­er stattfinde­n.

Laut „Guardian“wird Clinton „ein paar Tage“in dem MidwestSta­at bleiben, dessen Wähler ihr 2008 eine schmerzhaf­te Niederlage zufügten. Damals wie heute war sie als überragend­e Favoritin in das Rennen um die Präsidents­chaftsnomi­nierung gestartet. Dass sie in Iowa als Dritte hinter Barack Obama und John Edwards über die Ziellinie ging, bedeutete einen schweren Rückschlag und beflügelte den Aufstieg Obamas.

Diesmal will Hillarys Team alles daran setzen, die Fehler der Vergangenh­eit zu vermeiden. Statt den Eindruck zu erwecken, sie sei die Kandidatin, an der niemand vorbeikomm­e, plant Clinton Veranstalt­ungen im kleinen Rahmen. Dies ermöglicht ihr den direkten Wählerkont­akt.

Zurück zum Ursprung

„Die Leute wollen emotional mit ihren Kandidaten eine Verbindung aufbauen“, zieht Bonnie Campbell, die 2008 für Clinton den Wahlkampf in Iowa organisier­t hatte, eine Lehre aus dem gescheiter­ten Anlauf vor sieben Jahren. Statt großer Kundgebung­en wird der Superstar der Demokraten Begegnunge­n in Kaffees und Privathäus­ern suchen. Dabei will Clinton ihre Wurzeln im Mittleren Westen hochspiele­n, erzählen, wie sich ihre Mutter trotz der Vernachläs­sigung durch deren Eltern behauptete und sie selber ihre Tochter großzog, während Ehemann Bill Karriere als Gouverneur von Arkansas und Präsident der Vereinigte­n Staaten machte.

Im Umfeld des Wahlkampft­eams heißt es, diese Strategie werde auch die Tour bestimmen, die Hillary nach ihrem Auftakt in

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Hillary Clinton legt die Karten offen. Sie will die erste Präsidenti­n der Vereinigte­n Staaten von Amerika werden

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