SPÖ: Neuling Wieser mit sicherem Mandat
Schrittwiesers Trick in der Obersteiermark./ KPÖ-Frontfrau Klimt-Weithaler setzt auf Graz.
Heute wird in Leoben die Kandidatenliste der SPÖ für die Landtagswahl beschlossen. Neben einigen traurigen Augen ist eine Überraschung garantiert: Der große Boss des Wahlkreises Obersteiermark, Landeshauptmannstellvertreter Siegfried Schrittwieser rangiert auf dem unwählbaren Platz elf. Das war der „Trick“des alten Hasen, um seinen Favoriten Stefan Hofer auf einem sicheren Mandatsplatz unterzubringen. Hofer kommt aus Schrittwiesers engerer Heimat und hat gerade eben bei der Gemeinderatswahl die Stimmenmehrheit in Turnau für die SPÖ erobert. Auch beruflich ist er eng verbunden: als stellvertretender Pressesprecher im Regierungsbüro von Schrittwieser. nsgesamt werden in diesem Wahlkreis 14 Mandate vergeben, drei weniger als im Jahr 2010. Damals erreichte die SPÖ acht Mandate, mit sechs wäre man jetzt wohl hochzufrieden. Vorne auf der Liste sind die Abgeordneten Anton Lang und Gabriele Kolar, gefolgt von Hofer. Danach folgt eine Siegerin des Hearings, die SJ-Landesgeschäftsführerin
IMichaela Grubesa. Erst darauf folgt Landesgeschäftsführer Max Lercher vor der Abgeordneten Helga Ahrer. Wohl keine Chance mehr auf ein Mandat haben die bisherigen Abgeordneten Ewald Persch, Markus Zelisko und Maria Fischer. Nicht mehr kandidieren wird Gerald Schmid.
Im Wahlkreis Graz und Umgebung ist gestern Abend die große Überraschung ausgeblieben, eine kleine gab es sehr wohl: Quereinsteiger und FH-Professor Oliver Wieser hat mit Listenplatz sechs ein Fixmandat, weil Listenerster Franz Voves und Listenfünfte Bettina Vollath wohl auch der nächsten Regierung angehören werden. Und mit vier
201 Mandaten rechnet man in der SPÖ, wenn es gut läuft mit fünf – dann würde auch Alexia Getzinger als Listensiebente ihr Mandat behalten. Die anderen beiden Quereinsteiger Martina Weixler und Michael Nemeth müssen hoffen, von Voves auf die Landesliste geholt zu werden. Die übrigen Fixmandate in Graz und Umgebung gehen wie erwartet an Klubchef Hannes Schwarz, GUChefin Uschi Lackner und Gewerkschafter Klaus Zenz.
Der Wiedereinzug der KPÖ hängt vor allem am Direktmandat in Graz und Umgebung. Um hier eines der 15 Mandate zu holen, braucht es rund 6,5 Prozent. Und nach dem starken Gemeinderatswahlergebnis in Graz (19,9 Prozent) geht Frontfrau Claudia Klimt-Weithaler zuversichtlich in den Wahlkampf. Bei der gestrigen Wahlkreiskonferenz wurde Horst Alic als Listenzweiter in Graz bestätigt.