Kleine Zeitung Steiermark

Hamlet steckt in jedem von uns

Grandioses Multi-Universum rund um „Hamlet“.

- ELISA SPITZ

GRAZ. Wenn das Theater t’eig einen Klassiker auf die Bühne bringt, knistert die Spannung schon im Vorfeld. Beim zu den berühmtest­en Dramen der Weltlitera­tur zählenden Prinzen von Dänemark wächst die beste Grazer Off-Truppe schier über sich hinaus. Denn dieser „h’amlet“hat so viele Gesichter wie das Leben und der Tod. Der geht unter die Haut, weil er das Salz der Erde und das Atom aller Philosophi­e ist.

Nur so kongeniale­n Großmeiste­rn wie Thomas Sobotka – er führt auch Regie – und Christian Ruck gelingt diese Vermittlun­gskunst als scheinbar leichtes Spiel. Gemeinsam mit dem gewitzten Robert Rauch und Komikerin Karin Gschiel packen sie das Publikum beim Existenzsc­hopf und jagen durch ein Multiversu­m. Der Literaturh­aus-Keller samt Park bietet dafür die beste Bühne. Ähnlich den vielen Quellenzit­aten in Shakespear­es Tragödie kommt beim Theater t’eig eine allerdings gegenwärti­ge Autorensch­aft zu Wort. Texte von Sonja Harter, Ildikó Noémi Nagy, Sophie Reyer, László Garaczi, Mike Markart, Wolfgang Pollanz und Christian Winkler mischt die Kreativcre­w geschickt mit dem Original.

Multimedia­l führt der Totentanz um Sein oder Nichtsein durch Parallelwe­lten. Der Chor verschneid­et den Beatles-Song zu „Hamlet it be“, Ausstattun­gsmagier Markus Boxler überschläg­t sich mit Kampfsport­Outfits, Perchten, Brautkleid und vielem mehr. Ganz großes Theater von der Lust und Tragik des Lebens! h’amlet. 11., 12., 13., 17. bis 20., 25. bis 27. April ( 20 Uhr). Literaturh­aus Graz, Elisabeths­traße 30 a. Karten: Tel. 0650-26 635 80, www.theater- teig. at

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Totentanz um Sein und Schein vom Theater t’eig

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