Hypo-Doku zur falschen SendezeitmithoherQuote
Der ORF zeigte die neue Hypo-Doku um 90 Minuten zu früh. Die Technik war unschuldig.
WIEN. Die vom ORF tagelang für Donnerstag um 22.30 Uhr angekündigte Dokumentation über die Hypo-Affäre mögen durch das fehlerhafte Abspielen bereits um 21.05 Uhr viele Zuseher versäumt haben (wie berichteten online), der Gesamtquote hat es aber erwartungsgemäß nicht geschadet – im Gegenteil. Durch die irrtümliche Verlegung von „Der Hypo-Skandal – Ein Versagen des Systems“auf die wesentlich seherfreundlichere Zeit sahen im Schnitt 600.000 Österreicher zu. Zur regulären Ausstrahlungszeit nach der ZiB 2 wären es nur halb so viele gewesen. Die für 21.05 Uhr eigentlich angesetzte „Schauplatz Gericht“-Folge lief dafür um 22.30 Uhr.
Vermutete man beim ORF den Fehler Donnerstagnacht noch in der automatischen Sendeabwicklung, ergab eine Detailuntersuchung am Freitag ein anderes Ergebnis: „Nach eingehender Analyse lag das Problem in einer fehlerhaften Dateneingabe, die automatische Sendeabwicklung hat technisch kor- rekt funktioniert“, heißt es am Küniglberg. In Online-Foren wurden schnell Vermutungen laut, beim ORF würden Sendungen zu späterer Stunde ausschließlich maschinell abgespielt. Der Einsatz der Technik ist zwar über die Jahre erheblich gestiegen, am Donnerstagabend lag jedoch menschliches Versagen vor: Jede einzelne ORFSendung hat eine einmalige Barcode-Nummer. Aufgrund ähnlicher „Zahlen-Codes“bei Hypo-Doku und „Schauplatz“hat man sich bei der Eingabe der Daten einfach vertippt.
Doku online und im TV
Wer die kritische Dokumentation durch den Lapsus nicht sehen konnte, hat zwei Möglichkeiten, dies nachzuholen: In der ORF-TVthek steht „Der HypoSkandal“noch bis zum kommenden Donnerstag zum Abruf bereit. Klassisch im Fernsehen ist der Film am 20. April abermals zu sehen: ORF III zeigt um 20.15 Uhr eine Wiederholung – sofern kein Tippfehler passiert.