Königin Aglaia
VORABKRITIK
Eigentlich hat sie schon alles gespielt – von der feinen Dame über eine Ermittlerin bis zur Ex-Prostituierten. Und stets nahm man ihr die Figur auch ab. Einige ihrer Filme trugen freilich so austauschbare Titel wie „Liebe ist Verhandlungssache“, „Die Liebe kommt als Untermieter“, „Liebe auf Kredit“oder „Die Liebe ein Traum“. Gestern Abend gab Aglaia Szyszkowitz als einer der meistbeschäftigten steirischen TV-Exporte im deutschsprachigen Fernsehen wieder einmal eine liebenswerte Mutter zwischen Haushalt, Beruf, Patchworkfamilie und Helfersyndrom. Und man schaute ihr gerne zu, hatte das Drehbuch der ARD-Komödie „Hochzeitskönig“auch kleine Schwächen, vor allem bei der platten Abhandlung von Spielsucht. Dafür waren die Dialoge der neuen Familienmitglieder aus dem Leben gegriffen – und Szyszkowitz bildete mit Marcus Mittermeier ein äußerst sympathisches, glaubwürdiges Paar. Die in München gedrehte Produktion bot 90 kurzweilige Minuten, bei denen der eine oder andere Zuschauer für einen Augenblick seinen eigenen chaotischen Alltag vergessen konnte. m Gegensatz zur Puls-4Quiz-Premiere von „Das müssen Sie wissen“, die so doof und nervig war, dass man österreichisches Privatfernsehen für das dümmlichste aller Medien halten könnte.
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