Die Rückkehr des bösen Clowns
Der serbische Ultranationalist Vojislav esˇelj stiftet gezielt Unfrieden auf dem Balkan und gefährdet so die Annäherung seines Landes an die EU.
Als Vojislav esˇelj vor 25 Jahren die politische Szene Serbiens betrat, war sein polternder, aggressiver Nationalismus ein Köder, den der damalige serbische Präsident auswarf, um die Atmosphäre anzuheizen und seine nationalistischen Forderungen gemäßigt aussehen zu lassen. Manchmal war esˇelj sein Koalitionspartner, manchmal politischer Gegner. esˇelj war stets die beste Parodie seiner selbst mit Ideen wie dem Bau von Autobahnen durch den Kosovo, um einen Vorwand zur Vertreibung von Albanern zu haben. Während esˇelj 1999 bis 2000 unabhängigen Medien und Opposition direkt drohte, legte ihnen sein junger Vize und damaliger Informationsminister Aleksandar Vucˇic´, der heutige Premierminister, die Daumenschrauben mit drakonischen Gesetzen an. Selbst vom Sturz Milosˇevic´s, der im Jahr 2000 die demokratischen Reformer an die Macht brachte, konnte esˇelj profitieren und machte seine Partei zur größten Oppositionspartei. Warum er sich kurz vor der Ermordung des westlich orientierten Premiers Zoran Djindjic´ freiwillig dem Haager Kriegsverbrechertribunal stellte, bleibt bis heute unklar. War es das Vorwissen um die Mordpläne an Djindjic´ oder die Hoffnung, nur kurze Zeit in Den Haag zu verbringen?
Sein Aufenthalt sollte fast zwölf Jahre dauern, ein Ergebnis der Inkompetenz des Tribunals und seiner Obstruktionspolitik. Als er im Dezember vorläufig freigelassen wurde, hatte er in der Gefangenschaft Dutzende Bücher veröffentlicht mit so vielsagenden Titeln wie „Eine Banane für Kofi Annan“oder „Der Washingtoner sexverrückte Bill Clinton“. Seine politische Karriere schien jedoch zu Ende. Die Radikale Partei, die er aus dem Gefängnis führte, zerbrach 2008, da Tomislav Nikolic´, heute Serbiens Präsident, und Aleksandar Vucˇic´ sich von einer pragmatischeren Politik mehr Erfolg versprachen. So schaffte es
esˇeljs Partei bei den letzten Wahlen nicht mehr ins Parlament. mso mehr richtet sich nun der Hass esˇeljs gegen die beiden SˇˇS „Verräter“Nikolic´ und Vucˇic´. Sˇeverhallen, wenn es nicht ein geˇselj veröffentlichte gleich fünf fundenes Fressen für die Medien Bücher gegen beide, unter andewäre. Mit alter Aggressivität polrem „Der serbische Baron tert er und weiß sich medienMünchhausen Aleksandar Vu-ˇSwirksam darzustellen. Nicht nur cˇic´“. Für die zwei war die Rückin Serbien, sondern auch bei den kehr esˇeljs in erster Linie eine Nachbarn ruft sein Getöse von unangenehme Erinnerung an die Großserbien Ängste und übereigene politische Vergangenheit. triebene Reaktionen hervor. Ge
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