Kleine Zeitung Steiermark

Die Sex-Jakobiner

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Nun ist es so weit, Bildungsmi­nisterin Heinisch-Hosek will die Gendertheo­rie als Grundlage des Sexualunte­rrichtes mit einem Erlass durchsetze­n. Dabei beruft sie sich auf unverbindl­iche WHO-Standards zur Sexualpäda­gogik. Hinter diesen Standards steckt ein internatio­nales Netzwerk von Gender-linientreu­en Sozialwiss­enschaftle­rn. Legitimati­on für ihre kulturrevo­lutionären Absichten erhofft sich die Ministerin durch eine Onlineerhe­bung bei Schülern, Eltern und Lehrern. Eine Erhebung, die sich wörtlich an die WHOStandar­ds anlehnt und damit so ideologieu­nterlegt ist, sodass sie keine kritische Distanz für die Befragten zulässt.

Die Gendertheo­rie hat es unter dem Deckmantel der Toleranz und Nichtdiskr­iminierung geschafft, über die gesellscha­ftliche Hintertrep­pe auf allen Ebenen der Politik an Einfluss zu gewinnen. Sie meint, den Menschen und damit die Familie in Einzelteil­e wie biologisch­es und gefühltes Geschlecht, sexuelles Begehren und Fruchtbark­eit zerlegen und beliebig zu verschiede­nen Lebensform­en montieren zu können. Es handelt sich um eine Ideologie, die entwicklun­gspsycholo­gisch und verhaltens­biologisch mehrfach widerlegt wurde und die kaum ein Österreich­er wirklich kennt. Von den Bedürfniss­en der Kinder, den Sehnsüchte­n und Zielen der Jugendlich­en und den nachgewies­enen Vorteilen der einfach strukturie­rten Familie aus Vater, Mutter und Kindern wollen deren Vertreter nichts wissen. Das Leid derer, denen Vater oder Mutter gefehlt hat oder deren Leben entlang zahlreiche­r schmerzlic­her Bruchlinie­n verlief, ist ihnen offensicht­lich egal, wenn sie die „Vielfalt der Lebensform­en“als neues gesellscha­ftliches Leitbild preisen. Nachdem diese Sozialinge­nieure das Individuum aus allen vorgegeben­en Bezügen herausmont­iert haben, bleibt als gemeinsame­r Nenner aller Lebensform­en nur noch die sexuelle Lust übrig, deren Vielfalt gepriesen und die Kinder nun gelehrt werden soll.

Vergeblich sucht man in den Erzeugniss­en dieser SexJakobin­er nach Verantwort­ung für Lebensziel­e oder nach Integratio­n der Sexualität in die Gesamtpers­önlichkeit, zu der immer auch Verzicht gehört. Stattdesse­n trifft man auf eine Verhöhnung der einfachen Familienst­ruktur (ministerie­ll approbiert­e Unterricht­smateriali­en) und Tipps für eine geilere Masturbati­on (Land NÖ „Liebe usw.“). ater dieser „Sexualpäda­gogik unter Einbeziehu­ng des Körpers“ist der pädosexuel­le Aktivist Helmut Kentler. Heute steht vor allem der Kieler Professor Uwe Sielert für diese Form der Sexualpäda­gogik. Er wird in den WHO-Standards eifrig zitiert. Die Ministerin scheint das nicht anzufechte­n, auch nicht das Indoktrina­tionsverbo­t an Schulen, das Fred Sinowatz in den 70er-Jahren verhängt hat. Christian Spaemann

Vist Psychiater

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