Kleine Zeitung Steiermark

Der verbindend­en Art

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Muslima, die auch im Grazer MigrantInn­enbeirat sitzt, hat reagiert: auf eine heftige Diskussion über ihre Religion in der Facebook-Gruppe „Grazer Mamas“.

Die Kritiker fehlen

Sie hat die Facebook-Freunde in die Moschee eingeladen: reale Begegnung statt virtueller Diskussion. Rund 30 Mamas und Papas kommen mit Kindern. „Jene, die am lautesten geschrien haben, sind natürlich nicht da“, sagt Stefanie Thonhauser. Dasselbe gilt übrigens für die FPÖ: „Wir haben sie immer wieder eingeladen, eine Reaktion gab es nie“, sagt Serdarevic. Dass die Führungen gefragt sind, bestärkt ihn, dass die Bevölkerun­g hinter dem Projekt steht: Davor waren an diesem Tag schon drei andere Gruppen da.

Die Fragen sind immer ähnlich: Warum tragen Frauen ein Kopf-

MKeodninav­Veerlitcie­rte.“tuch? Wer bezahlt die Moschee? Warum distanzier­en sich Muslime nicht deutlicher von Jihadisten? Im Beantworte­n der Fragen hat sich Routine eingestell­t. Also: „Es gibt nicht die eine Muslimin – sondern die Studentin, die Surferin, die Großmutter, die Ehefrau, die Konvertier­te, jene ohne Kopftuch“, erklärt Kulturwiss­enschaftle­rin Medina Velic. Zur Finanzieru­ng: Die Stadt kostet die Moschee nichts, sie wird durch Spenden finanziert. „Die Liste ist transparen­t. Wir haben nichts zu verstecken“, sagt Serdarvic. In puncto Abgrenzung: „Wir grenzen uns ab, ständig.“Nachsatz: „Das kommt zu wenig an.“

Das Zentrum mit seinem Restaurant will allen offenstehe­n, alle Muslime zum Gebet laden. Licht von Bodenfenst­ern flutet den 20 mal 20 Meter großen Gebetsraum. Das stille Minarett misst 22 Meter, die letzten fünf sind aus Glas, ein Halbmond schwebt darin. Eine Kalligrafi­e des Gebetsrufs ist auf Folien geschriebe­n, sie leuchtet.

Gab es schon Vandalenak­te? Am Tag vor dem Spatenstic­h lagen Schweinskö­pfe auf dem Grundstück. Trotzdem bleibt die bosnische Gemeinde dabei: Sie will offen bleiben. Nur in einem Punkt ist sie vage: „Eröffnet wird in zwei bis vier Jahren.“

Noch Baustelle: das stille Minarett

Es gibt nicht die eine Muslimin – sondern die Studentin, die Surferin, die Großmutter, die Ehefrau, die

Ein Zentrum für alle Generation­en

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