Kleine Zeitung Steiermark

Ingenieur und Stier-Dompteur

Gottfried Grasser beeindruck­t mit seinem Rennstall sogar die Sportwagen­schmiede Lamborghin­i.

- KLAUS MOLIDOR DES TAGES

Mit Lamborghin­i verbindet man schnelle Autos, Stiere und Modelle wie Gallardo oder Countach, aber sicher nicht St. Margarethe­n bei Knittelfel­d. Das könnte sich ändern. Denn aus dieser Gemeinde kommt Gottfried Grasser, der sein Team am Wochenende zum Sieg im GT3-Rennen in Spielberg geführt hat.

Hoch im Kurs steht Grasser bei der italienisc­hen Sportwagen­schmiede aber schon länger. Weil er mit seinem Team die Autos mit dem Stier im Wappen so aufgebaut hat, dass er damit werksunter­stützte Lamborghin­is geschlagen hat. „Und eines Tages hat dann Motorsport­chef Giorgio Sanna bei mir angerufen und gefragt, ob ich mit meinem Team nicht den neuen Huracan für die GT3-Serie entwickeln möchte.“Das Nachdenken hat dann in etwa so lange gedauert, wie ein „Lambo“von 0 auf 100 km/h benötigt, und jetzt ist Grasser mittendrin im profession­ellen Motorsport.

Die Leidenscha­ft hat den 36Jährigen schon als kleiner Bub gepackt, als Vater Gottfried Grasser senior Golf gespielt hat. „Neben der Übungswies­e war eine Kartbahn, dort hab ich meine Runden gedreht.“Und sich infiziert mit dem Virus Motorsport, gegen das es für Grasser kein Heilmittel gibt. Übers Kart ging es als Fahrer weiter in die Formel 3 und die FIA GT. „Aber ich muss ehrlich sagen: Es gibt Leute, die besser fahren als ich.“Also gründete er mit seinem Vater, der seit 1969 ein Autohaus betreibt, 2011 das Grasser Racing Team. Dort ist er vor allem für die Technik zuständig. „Die Ingenieurs­arbeit, das ist es, was mich fasziniert.“

Privat fasziniert ihn die Fliegerei, seit zwei Jahren hat er den Pilotensch­ein und fliegt so oft es geht. Autos sind ihm dagegen egal. „Das sind für mich nur Mittel zum Zweck, um von A nach B zu kommen.“

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Gottfried Grasser steht mit seinem Team bei Lamborghin­i hoch im Kurs

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