Ermittelt am Erzberg
Der von Felsen getroffene Zuseher hielt sich in einem gesperrten Bereich auf. Die Zahl der schweren Verletzungen beim Erzbergrodeo ist gesunken.
Trauer herrscht nach dem Todesfall beim Erzbergrodeo am Sonntag: Ein Zuseher (29) aus Ungarn wurde – wie berichtet – von einem Felsbrocken überrollt. „Die Polizei ermittelt noch. So weit wir es bis jetzt wissen, dürfte der Hergang des Vorfalls aber ziemlich klar sein“, erklärt Walter Plöbst, Leitender Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Leoben. Es scheine so zu sein, dass der Mann an dieser Stelle nicht hätte stehen dürfen: „Wie übrigens etwa 20 weitere Personen auch“, hält Plöbst fest. Was den Steinschlag ausgelöst haben könnte, könne man indes noch nicht sagen.
Keinerlei Vorwürfe gibt es gegen die Einsatzkräfte. Die Einsatzkette habe beim Erzbergrodeo heuer sogar sehr gut funktioniert, erklärt Koordinator Erwin Schume vom Roten Kreuz. Die Rettungseinheiten von Polizei, Security, Rotem Kreuz und Bergrettung haben sich erneut bewährt.
Auch der Einsatz bei dem Unfall mit tödlichem Ausgang habe gut geklappt: „Es war zufällig ein Ersthelfer vor Ort, der mit Maßnahmen zur Wiederbelebung begonnen hat“, so Schume. Die nächste Rettungseinheit sei eine Kurve tiefer stationiert und in knapp drei Minuten da gewesen. Leider seien die Verletzungen zu schwer gewesen, um das Leben des Mannes retten zu können.
„Was man merkt, ist, dass die Qualität der Fahrer immer besser wird. Auch die Ausrüstung und die Absicherung werden immer effizienter“, so Schume. Das helfe, schwere Verletzungen zu dezimieren. Oberschenkelverletzungen und Unterarmbrüche habe es ein paar gegeben: „Ansonsten haben wir 99 Prozent Abschürfungsverletzungen gehabt. Im Vergleich zu früher ist es deutlich besser geworden“, so Schume.
Veranstalter Karl Katoch sprach von einer „riesengroßen Verkettung von Umständen, die uns sehr betroffen machen“. Der Zuseher habe Sperrgitter überwinden müssen, um durch einen Wald zum Unglücksort auf Etage 3 zu gelangen. Das Rennen selbst ist „aus meiner Sicht nicht infrage gestellt, weil wir uns nichts vorzuwerfen haben“.