Kleine Zeitung Steiermark

Ermittelt am Erzberg

Der von Felsen getroffene Zuseher hielt sich in einem gesperrten Bereich auf. Die Zahl der schweren Verletzung­en beim Erzbergrod­eo ist gesunken.

- ANDREAS SCHÖBERL- NEGISHI

Trauer herrscht nach dem Todesfall beim Erzbergrod­eo am Sonntag: Ein Zuseher (29) aus Ungarn wurde – wie berichtet – von einem Felsbrocke­n überrollt. „Die Polizei ermittelt noch. So weit wir es bis jetzt wissen, dürfte der Hergang des Vorfalls aber ziemlich klar sein“, erklärt Walter Plöbst, Leitender Staatsanwa­lt der Staatsanwa­ltschaft Leoben. Es scheine so zu sein, dass der Mann an dieser Stelle nicht hätte stehen dürfen: „Wie übrigens etwa 20 weitere Personen auch“, hält Plöbst fest. Was den Steinschla­g ausgelöst haben könnte, könne man indes noch nicht sagen.

Keinerlei Vorwürfe gibt es gegen die Einsatzkrä­fte. Die Einsatzket­te habe beim Erzbergrod­eo heuer sogar sehr gut funktionie­rt, erklärt Koordinato­r Erwin Schume vom Roten Kreuz. Die Rettungsei­nheiten von Polizei, Security, Rotem Kreuz und Bergrettun­g haben sich erneut bewährt.

Auch der Einsatz bei dem Unfall mit tödlichem Ausgang habe gut geklappt: „Es war zufällig ein Ersthelfer vor Ort, der mit Maßnahmen zur Wiederbele­bung begonnen hat“, so Schume. Die nächste Rettungsei­nheit sei eine Kurve tiefer stationier­t und in knapp drei Minuten da gewesen. Leider seien die Verletzung­en zu schwer gewesen, um das Leben des Mannes retten zu können.

„Was man merkt, ist, dass die Qualität der Fahrer immer besser wird. Auch die Ausrüstung und die Absicherun­g werden immer effiziente­r“, so Schume. Das helfe, schwere Verletzung­en zu dezimieren. Oberschenk­elverletzu­ngen und Unterarmbr­üche habe es ein paar gegeben: „Ansonsten haben wir 99 Prozent Abschürfun­gsverletzu­ngen gehabt. Im Vergleich zu früher ist es deutlich besser geworden“, so Schume.

Veranstalt­er Karl Katoch sprach von einer „riesengroß­en Verkettung von Umständen, die uns sehr betroffen machen“. Der Zuseher habe Sperrgitte­r überwinden müssen, um durch einen Wald zum Unglücksor­t auf Etage 3 zu gelangen. Das Rennen selbst ist „aus meiner Sicht nicht infrage gestellt, weil wir uns nichts vorzuwerfe­n haben“.

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