Kleine Zeitung Steiermark

SichGrazzu­benehmen

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bevor er sich reinpresst – und dass er, wenn’s leicht geht, nicht seinen Mist im Wagen verteilt. Abgesehen von den mehr als 1000 Videokamer­as halt, die ihn seitens der Holding Graz im Auge behalten.

Aber auch Bürgermeis­ter Siegfried Nagl hat „seinen“Grazern schon mehrmals mitgeteilt, dass es langsam reicht: Besonders die von ihm forcierten Anti-Vandalismu­s-Plakate sorgten für Aufsehen – dank Sprüchen wie: „Wer zu blöd ist, eine Toilette zu finden, sollte sich verpissen.“

Wird also Graz zu einer Stadt der Unmündigen? Oder bleibt der öffentlich­en Hand nichts anderes übrig, als von selbiger wenigstens den Zeigefinge­r rügend auszustrec­ken – wenn etwa frisch gepflanzte Bäume beim Freizeit- areal Auwiesen zu Brennholz verarbeite­t werden und generell Vandalen der Stadt einen Schaden von jährlich 300.000 Euro bescheren? „Die Hemmschwel­len sinken“, meint jedenfalls Stadtpoliz­eikommanda­nt Kurt Kemeter. Besonders Sprayer sind ihm ein Dorn im Auge. „Da denkt man sich offenbar nichts mehr. Und es gehört offenbar zum guten Ton, alles zu beschmiere­n.“

Kemeter hinterfrag­t aber auch, warum die Graffiti der Stadt nicht schneller wieder übermalt werden. Und warum man rund um den Hauptbahnh­of den Rat der Exekutive ignoriert und doch Sitzbänke installier­t habe. „Und jetzt wundert und ärgert man sich über die Anwesenhei­t gewisser Leute.“

Aber vielleicht wird ja in dieser Hinsicht gerade die nächste Knigge-Kampagne vorbereite­t. Und vielleicht passt es ganz gut ins Bild, wenn im Jahr 2015 der Kaiser im Fernsehen sagt, dass man auch einmal brav sein muss.

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Bäume und der von Bürgermeis­ter Nagl forcierte Aufkleber auf einer demolierte­n Auslage
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