Erstickungsanfälle
Das Jahr 2016 bringt ein Ende der vierjährigen Konjunkturschwäche“– das ist einmal eine klare Ansage der Nationalbank. Eine Ansage, die man auch sehr gerne glauben würde. Die vergangenen Jahre lehren uns freilich, derlei Prognosen mit Skepsis zu begegnen. Der konjunkturelle Um- und Aufschwung wurde ja nicht zum ersten Mal in Aussicht gestellt. Meist waren sogar die nicht eingetroffenen Prognosen das einzig Beständige in diesen turbulenten Zeiten.
Doch nicht nur die Notenbank, sondern auch die Kreditschützer des KSV haben eine Konjunktureinschätzung präsentiert. Die befragten Firmen sehen sich demnach in einer „großen Depression“. Das klingt dann schon weniger flauschig. Die Betriebe wurden auch nach ihren Lösungsansätzen für die Wirtschaftsbelebung gefragt. An der Spitze dieses Wunschzettels landeten nicht etwa Forderungen nach mehr staatlichen Förderungen oder sonstige Zuckerl-Fantasien.
Ganz, ganz vorne – und zwar mit gehörigem Abstand – findet sich der Wunsch nach einem Bürokratieabbau. Die ohnehin ständig versprochene Verwaltungsvereinfachung würde also nicht nur den verwahrlosten Staatshaushalt entlasten, sondern auch einen Konjunkturschub in den Betrieben auslösen. er die bürokratischen Erstickungsanfälle der Betriebe weiterhin bewusst überhört, darf sich nicht wundern, wenn die dramatische Serie nicht gehaltener Konjunkturprognosen anhält.
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