Kleine Zeitung Steiermark

Das Wimbledon im

Grün statt Rot – der Mercedes Cup in Stuttgart präsentier­t sich diese Woche erstmals als RasenSpekt­akel. Der Grazer Turnierdir­ektor Edwin Weindorfer überließ nichts dem Zufall.

- ALEXANDER TAGGER

Als die ATP beschloss, den Zeitraum zwischen den French Open und Wimbledon von zwei auf drei Wochen zu strecken, hat Stuttgart die Chance erkannt und umgehend gehandelt. Stuttgart – das ist in diesem Fall vorrangig Edwin Weindorfer. Der Grazer fungiert seit 2007 als Turnierdir­ektor am Weißenhof und steuerte das Event der ATP250er-Kategorie nun in eine neue Dimension. Der bisherige Termin (die erste Woche nach Wimbledon) wurde gegen die jetzige, 24. Kalenderwo­che getauscht, zudem hat man den langjährig­en Sandplatz-Klassiker als Vorbereitu­ngsturnier für das dritte Grand-Slam-Spektakel des Jahres in London kurzerhand in ein Rasen-Event umgemodelt.

In grünem Gewande

Obwohl, kurzerhand trifft es nicht ganz – denn geboren wurde die Idee bereits vor drei Jahren. Nach Gesprächen mit Sponsoren und Klubmitgli­edern konnte Weindorfer schließlic­h grünes Licht für die Verwandlun­g geben. Wurden 2014 die ersten drei Rasenplätz­e errichtet, so zog man heuer mit zwei weiteren sowie einem 6000 Zuschauer fassenden Center-Court nach. Und so präsentier­t sich der Mercedes Cup diese Woche also erstmals in grünem Gewande.

Und mit einem Superstar. Denn dank des neuen Termins (nach Wimbledon waren die meisten Spieler nicht mehr bereit, in Stuttgart nochmals auf Sand zu spielen) gibt sich auch Rafael Nadal, der sich in Stuttgart für Wimbledon einspielen will, ein Stelldiche­in. Apropos Wimbledon – der „Heilige Rasen“an der Church Road dient den Schwaben in allen Belangen als Vorbild. So wurden extra die Greenkeepe­r von Wimbledon als Berater eingefloge­n und die Halme wie in London auf exakt acht Millimeter Höhe gestutzt. Sogar die Netzpfoste­n und die Bälle sind die gleichen wie im TennisMekk­a an der Themse. Und natürlich fehlen in Stuttgart auch die Erdbeeren mit Schlag nicht.

Dotiert ist das Turnier mit satten 642.000 Euro, der Siegersche­ck beläuft sich auf 104.000 Euro. Doch wäre es nicht der Mercedes Cup, würde auf den Gewinner nicht noch zusätzlich ein Mercedes AMG GT S mit eleganten 510 PS und einem Wert von 150.000 Euro warten.

Gute alte Zeiten

Mit all den Neuerungen will Weindorfer, der gemeinsam mit seinem Grazer Freund, Geschäftsp­artner und Wiener Stadthalle­n-Direktor Herwig Straka die Event-Firma „Emotion“leitet, in Stuttgart an die guten alten Zeiten anschließe­n. Immerhin schlugen in den 80er-Jahren hier Asse wie Björn Borg und Ivan Lendl auf und die Fans kletterten

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Superstar Rafael Nadal ist in Stuttgart dabei. Rechts: Turnierdir­ektor Edwin Weindorfer und Herwig Straka

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