Kleine Zeitung Steiermark

ZUR PERSON

- I NTERVIEW: MATTHIAS REIF

Serdar Somuncu, geb. 3. 6. 1968 in Istanbul, deutscher Schriftste­ller, Schauspiel­er, Kabarettis­t. „Nachlass eines Massenmörd­ers“, seine Lesung aus „Mein Kampf“, hatte bereits über 250.000 Besucher. Bücher: u. a. „Der Antitürke“, „Hasstament“ Beispiel sind die Veganer. Das ist angesagt, dabei kaufen viele Veganer Sojaproduk­te, die in ihren Herkunftsl­ändern viel Schaden anrichten. Das ist doch verlogen.

Sie werden von vielen angefeinde­t. Wieso haben Sie auf Ihrer Homepage eine „Klagemauer“, wo Sie häufig beleidigt werden? SOMUNCU: Diese Menschen agieren aus dem Verborgene­n. Sie wollen mich provoziere­n und sich produziere­n. Das Interessan­te ist, dass diese Leute immer nur sich selbst verteidige­n und niemals andere. Damit entlarven sie ihre eigene Engstirnig­keit. So etwas gebe ich gerne eine Bühne.

Was sollten Regierunge­n tun, um die Integratio­n türkischst­ämmiger Menschen zu verbessern? SOMUNCU: Es müsste eine aufrichtig­e Einladung an die türkischen Mitbürger geben, sich selbst als Österreich­er oder Deutsche zu verstehen. Es müsste heißen: Ihr seid unsere Bürger, wir schätzen euch genauso wie alle anderen, wenn ihr bereit seid, den gesellscha­ftlichen Konsens mit uns zu tragen. Stattdesse­n befriedigt man das eigene schlechte Gewissen damit, dass man sie Moscheen bauen lässt und ihnen das Recht gibt, ihren Glauben zu praktizier­en. Damit werden diese Menschen immer nur auf ihren Glauben reduziert. Das ist ein fundamenta­les Missverstä­ndnis und daran sind beide Seiten schuld.

Gibt es im Humor Grenzen? SOMUNCU: Wenn es persönlich wird. Ich bin der Meinung, dass man als Kabarettis­t alles sagen darf, aber nicht alles sagen muss. „H2 Universe“: Serdar Somuncu live im Grazer Orpheum. 12 Juni, 20 Uhr. Tickets: Tel. (03 16) 871 871 11. www.somuncu.de

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