Kleine Zeitung Steiermark

40 Prozent der Fahrer

Auf der Pack testete die Asfinag gestern, wie müde Autofahrer sind – und das mit einem erschrecke­nden Ergebnis. Mehr Pausen könnten viele tödliche Unfälle verhindern.

- MÜDE AM STEUER

Der Teufel schläft nicht: Die 30-jährige Autolenker­in tat es schon. Nur ganz kurz, doch das reichte, und ihr Pkw mit Sohn (6) und Tochter (10) auf dem Rücksitz flog am Freitagnac­hmittag in Schäffern von der Straße (L424). Der Wagen überschlug sich und landete in einem Bachbett. Während die Freiwillig­e Feuerwehr das Wrack barg, wurden die Verletzten ins Krankenhau­s nach Oberwart gebracht. Der Polizei erklärte die Unfalllenk­erin später, wegen Sekundensc­hlaf von der Fahrbahn abgekommen zu sein.

Wie zur Bestätigun­g der Stichprobe, die der Grazer Schlaffors­cher Manfred Walzl gestern in Zusammenar­beit mit der Asfinag auf dem A2-Rastplatz Herzogberg durchführt­e, ereignete sich dieser Unfall. Dabei ist die Situation auf den Autobahnen noch einmal verschärft: „Heute waren mehr als 40 Prozent der Lenkerinne­n und Lenker aus dem In- und Ausland in puncto Übermüdung im roten Bereich“, resümierte Walzl. Autofahrer wurden im Mai im Auftrag der Asfinag von Ifes über ihre Fahr- und Rastgewohn­heiten befragt. Dabei hat sich ergeben, dass jeder dritte Autofahrer mehr als 400 Kilometer ohne Pause durchfährt. Angehalten wird meist nur auf Wunsch der Beifahrer.

Dieses reisestark­e Wochenende hat es offenbar in sich. Üblicherwe­ise fallen 30 Prozent der Getesteten auf. „Viele der Autofahrer kamen aus Tschechien, Polen und dem Großraum Wien und waren schon Stunden unterwegs“, sagte Walzl. Aber auch heimische Lenker zeigten sich wenig ausgeschla­fen. Mit dem Ansteuern des Rastplatze­s haben sie das einzig Richtige gemacht: nämlich eine Pause.

Wie ernst die Gefahr ist, zeigt die Statistik: Jeder zweite tödliche Unfall, der sich heuer auf Prozent der Befragten gaben zu, dass sie selbst dann weiterfahr­en, wenn die Müdigkeit bereits eingesetzt hat. 85 Prozent steuern erst dann einen Rastplatz an, wenn sie merken, dass sie richtig müde sind. heimischen Autobahnen und Schnellstr­aßen ereignet hat, ist laut Asfinag auf Unachtsamk­eit in Kombinatio­n mit Übermüdung zurückzufü­hren. Zehn Menschen sind dabei ums Leben gekommen – fast jedes zweite der 21 Todesopfer.

Aus einer Umfrage (siehe unten) geht hervor, dass Autofahrer deutlich zu wenige Pausen einlegen. Jeder Dritte fährt sogar mehr als 400 Kilometer durch. „Autofahren ist kein Ausdauersp­ort“, mahnte Asfinag-Vorstand Alois Schedl, bei der Prä-

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Schlafmedi­ziner Manfred Walzl testete am Rastplatz Herzogberg im Rahmen

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