Piberstein: Lösung aufgetaucht
Die weststeirische Freizeitinsel wird von Köflach über den Sommer gepachtet, nicht aber der See: Es gilt Baden auf eigene Gefahr. Eröffnet wird das Ausflugsziel nächsten Samstag,
Das sind gute Nachrichten kurz vor den Ferien: Köflach, Maria Lankowitz, die Jufa (Jugend- und Familiengästehäuser) und örtliche Gastronomen gewährleisten den Zugang und Badebetrieb in Piberstein. Freitagabend wurde eine entsprechende Vereinbarung geschlossen. Die letzten Betreiber hatten im Herbst 2014 erklärt, sich künftig ganz auf ihr Hotel und den Sportpark zu konzentrieren. Zur Sicherheit wurde ein „Bade- und Betretungsverbot“an der Freizeitinsel ausgeschildert.
Nach zähen Verhandlungen steht unterm Strich ein Kompromiss: „Die Bevölkerung braucht einen Zugang zum See“, bestätigt Köflachs Ortschef Helmut Lin- hart, dass das Gelände nun bis Herbst gepachtet wird. Nachsatz: „Es fand sich sonst niemand.“
Als Seepächter wohlgemerkt, daher gilt „Baden auf eigene Gefahr“, wenn am kommenden Samstag die Eröffnung zelebriert wird. Unterstützer fanden die Köflacher sehr wohl: Sei es in den anderen Ortsparteien, in Maria Lankowitz (Bürgermeister Kurt Riemer) und in der örtlichen Gastronomie. So werden die Jufa und die Szenewirte Rene Pichler, Wolfgang Spari und Mathias Rak sich über den Sommer um das leibliche Wohl der Ausflugs- und Badegäste kümmern. Der Eintritt ist frei, für Fahrzeuge werden zwei Euro (Motorrad oder Moped), fünf Euro (pro Pkw) und 30 Euro (für Reisebusse) als Stellplatzgebühr eingehoben.
Wie es mit der Freizeitinsel ab Herbst weitergeht? Bleibt es bei einem einmaligen Provisorium? Das kann der neue Köflacher Bürgermeister ebenso wenig sagen, wie er den Pachtbetrag beziffern möchte.
Tatsache ist, dass das Land Steiermark längst nicht mehr als Retter von in Schwierigkeiten geratenen Tourismusprojekten auftreten kann und will. Das hat sich zuletzt beim Skigebiet Hebalm gezeigt, war bei der Wasserwelt „Vivarium“jedoch nicht anders. Noch dazu fehlen dem Land heuer 100 Millionen Euro im Budget. Andererseits hat es sich das neue Regionalressort im Land zum Ziel gesetzt, Leitprojekte intensiver als bisher zu fördern. Ob Piberstein ein derartiges Projekt ist, muss erst regional geklärt werden, bevor das Land fördert.