DurchdasKiesbettzum111. Sieg
Valentino Rossi siegt nach hartem Kampf gegen Marquez in Assen.
MOTORRAD. Mit dem zweiten Platz kann sich Marc Marquez einfach nicht zufriedengeben. In der letzten Schikane vor der Zielflagge beim GP der Niederlande in Assen wollte er es wieder wissen und Valentino Rossi noch abfangen. Marquez stach ganz innen in den Rechtsknick, dabei war zwischen Randstein und Rossi nur noch eine Handbreit Platz. Die beiden berührten sich, Rossi musste, um einen Sturz zu vermeiden, ins Kiesbett ausweichen – dennoch reichte es zum Sieg. Obwohl er die Strecke abgekürzt hatte, musste er keine Disqualifikation fürchten: Rossi konnte gar nicht anders, als durch das Kiesbett zu fahren, hat sich also keinen bewussten Vorteil verschafft.
„Ich wusste, dass es gegen Marc immer ganz schwierig ist“, sagte Rossi nach seinem 111. Triumph in der Straßen-WM, dem 85. in der Königsklasse. „Ich musste alle meine Karten ausspielen, um zu gewinnen. Ein ganz spezieller Sieg.“Marquez war froh, nach seiner Sturzserie wieder auf dem Podium zu stehen. „Ich musste es in dieser Kurve einfach noch einmal probieren“, sagte der Spanier. Und sein Sportdirektor bei Honda, Livio Suppo, schrieb allen ins Stammbuch, die Marquez für das Manöver kritisierten: „Er ist genial bei solchen Aktionen. Eigentlich müssten wir ihm für diese Manöver danken, die die Rennen so spannend machen, anstatt sie zu kritisieren.“Mit dem Sieg in Assen – zum letzten Mal an einem Samstag übrigens – hat Rossi in der WM nun wieder zehn Punkte Vorsprung auf Jorge Lorenzo, der als Dritter ins Ziel kam. „Das war wichtig“, sagte Rossi, „denn jetzt kommen schwierige Strecken.“