Kleine Zeitung Steiermark

Euro übersieht man nicht“

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rekapituli­ert die Ereignisse. Schon Ende 2008 brauchte die Hypo, damals unter Vorstand Tilo Berlin, 900 Millionen Euro Bankenhilf­e in Form von Partizipat­ionskapita­l. Der Bund gewährte diese auch, nachdem die Nationalba­nk die Hypo als „not distressed“eingeschät­zt hatte – eine gar nicht existieren­de Klassifizi­erung. Schon Mitte 2009 benötigte die Hypo neues Kapital und schließlic­h flossen zuerst 2,9 Milliarden Euro Kredit der Bayern in die Bank, später noch einmal 400 Millionen, berichtet Kleiner.

„Wenn ein Eigentümer in sein Unternehme­n so viel Kredit einschießt, muss es in der Krise sein – das kann nur Eigenkapit­alersatz sein“, war Kleiner klar, als er die drei Milliarden entdeckte. Warum aber fiel das 2009 weder dem damaligen Hypo-Vorstand Franz Pinkl auf noch Kranebit- ter, der Wochen vor der Verstaatli­chung als Prüfer in der Hypo saß? Kleiner: „Drei Milliarden an Kredit kann man nicht übersehen.“Kranebitte­r wollte dazu nicht Stellung nehmen.

Insolvenz drohte

Experten hatten damals die Frage Eigenkapit­alersatz monatelang gewälzt. Man hatte bei Nichtzahlu­ng der Kredite einen sogenannte­n „Cross Default“befürchten müssen. Soll heißen: Andere Kreditgebe­r hätten ihre Forderunge­n sofort fällig stellen können. Der Hypo und dem Land Kärnten hätte eine sofortige Insolvenz gedroht. Trotzdem bleibt die Frage, warum die spätere Rechtsposi­tion, mit der man die Zahlungen einstellte, nicht früher eingenomme­n worden war.

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1,6 Milliarden Euro gespart, nicht schlecht für sechs Zeilen“
Steuerprüf­er Fritz Kleiner: „Der Republik 1,6 Milliarden Euro gespart, nicht schlecht für sechs Zeilen“
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