Blödeln als ernst zu nehmende Sache
Dieter „Didi“Hallervorden wird 80 – aber nur ein klein wenig stiller.
Deutscher Humor ist ja ein echter Schlankmacher: Man muss meilenweit laufen, bis man ihn trifft“: Dieses Zitat stammt von einem, der selbst seit gut fünf Jahrzehnten an der Widerlegung ebendieser These arbeitet, schauspielt und – auch wenn das Wort viel zu kurz greift – ru(ndu)mblödelt. Dieter „Didi“Hallervorden wird nun 80 Jahre alt und brachte in seinem Leben so einiges unter: Komiker, Schauspieler, Kabarettist, Sänger, Moderator und Theaterleiter.
1935 in Dessau (Sachsen-Anhalt) als Sohn einer Arzthelferin und eines Ingenieurs geboren, floh der Deutsche später aus der DDR und studierte in Westberlin Romanistik, Theaterwissenschaften und Publizistik. Als ihn die Max-Reinhardt-Schauspielschule ablehnte, gründete er 1960 kurzerhand seine Kabarettbühne „Die Wühlmäuse“. Nach privaten Schauspielstunden kamen Auf- einen Alzheimerkranken in „Honig im Kopf“– beim Drehen gerieten er und Til Schweiger sich in die Haare. Auf der Romy-Gala bedankte der Ausgezeichnete sich mit den Worten, er führe die Trophäe gerne „heim ins Reich“. Der Eklat war zünftig, Hallervorden wollte laut eigener Aussage Österreich satirisch „an Dinge aus der Geschichte erinnern.“
Der Hobbygärtner ist vierfacher Vater und lebt seit 1991 in zweiter Ehe. Wenn er genug von Berlin hat, zieht es ihn in sein malerisches Schloss auf einer Insel vor der bretonischen Küste. Hinter dem hauptberuflichen Spaßvogel steckt ein sensibler und tiefsinniger Mensch, der an ein Aufhören noch nicht denkt. Für den letzten Vorhang hat er trotzdem schon vorgesorgt: Auf der Traueranzeige werde die Adresse seines Friedhofs stehen – sowie der Vermerk: „Bin umgezogen“.