Herzverein kämpft weiter
Aufregung um die neue Uniklinik-Struktur hat sich nicht gelegt – aber die Klinikleitung lässt mit neuen Vorschlägen aufhorchen.
Verärgerte Ärzte und Unterschriftenlisten, die online und sogar bei einigen Kinderärzten in der Steiermark aufgelegt werden: Die Aufregung rund um die neuen Strukturen für die Uniklinik Graz – in den nächsten Jahren sollen Abteilungen aufgelöst oder zusammengelegt werden – hat sich auch über den Sommer nicht gelegt. Vor allem die Eingliederung der Kinderkardiologie und -pulmologie in die allgemeine Pädiatrie emotionalisiert die Patienten. Man versorgt dort die ganze Steiermark und umliegende Bundesländer.
Der Vorstand der Kinderklinik Christian Urban kritisierte die neue Struktur scharf: „Das ist die Zerschlagung der Spitzenmedizin an der Kinderklinik und einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig.“Verärgert sei man auch, weil es bisher keine plausiblen Zahlen etc. gebe, mit denen die Strukturänderungen begründet werden.
Patientenorganisationen wie der Verein „Hilfe für das herzkranke Kind“kämpfen weiter für den Erhalt „ihrer“Abteilung: Bis 15. September läuft jetzt noch die Unterschriftenaktion. Die Verantwortlichen wollen die Unterschriften Landtagspräsidentin Bettina Vollath überreichen.
Ärger und Vorschläge
Nicht nur Kinderklinik-Ärzte sind verärgert. Krebsspezialist Hellmut Samonigg sprach sogar davon, dass „die neue Struktur mit einer Reduktion der Versorgungsqualität einhergeht“.
An der Uniklinik versucht Betriebsdirektor Gebhard Falzberger die Wogen zu glätten – er lässt aufhorchen: „Die Aufregung um die Kinderkardiologie ist Zei- chen der guten Qualität, die dort geleistet wird. Wir gehen jetzt in einen Diskussionsprozess, um die Qualität zu erhalten – und die Diskussion ist ergebnisoffen. Wir denken dabei an neue Wege, etwa in einem Gesamt-Herzzentrum, gemeinsam mit Erwachsenen. Wenn wir gemeinsam eine bessere Lösung finden, dann werden wir uns auch in diese Richtung weiterentwickeln.“