Kleine Zeitung Steiermark

OMV öffnet

Der neue OMV-Chef gibt mächtig Gas: Mit der Beteiligun­g an der Pipeline Nord Stream 2 und Exklusivve­rhandlunge­n über eine Gasförderu­ng in Sibirien hat Rainer Seele am Freitag zwei MegaDeals abgeschlos­sen.

- CLAUDIA HAASE

Die engen Kontakte zum russischen Gazprom-Konzern hat der neue OMV-Boss Rainer Seele zwei Monate nach seinem Amtsantrit­t in konkrete Verträge mit dem Energierie­sen gegossen. In Wladiwosto­k fixierten Seele und Gazprom-Chef Alexei Miller Exklusivve­rhandlunge­n zur Entwicklun­g von zwei Ölund Gasgebiete­n in der westsibiri­schen Urengoi-Region nördlich des Polarkreis­es. Werden die Partner handelsein­s, folgt eine gegenseiti­ge Projektbet­eiligung von knapp 25 Prozent.

In welches OMV-Projekt Gazprom dann einsteigen könnte, dazu macht die OMV noch keine Angaben. Von strategisc­h besonderem Interesse für die Russen könnte das Schwarze Meer sein, wo die OMV zuletzt 2012 einen großen Öl- und Gasfund, allerdings in großer Tiefe, gemeldet hatte. Eine direkte Beteiligun­g der Gazprom an der OMV ist kein Thema. Die Förderung in Urengoi wird auf 60.000 Barrel pro Tag geschätzt, das sind 20.000 Barrel mehr als bei der aktuellen OMV-Nordseepro­duktion. Die Förderung in Sibirien könnte 2020/21 starten, hatte OMV-Vorstandsm­itglied Manfred Leitner kürzlich im Gespräch mit der Nachrichte­nagentur Reuters gesagt. In der Region um Urengoi befinden sich auch Gasfelder, die zu den größten der Welt zählen.

An der Ukraine vorbei

Die Nord Stream 2 wird über zwei Pipelines durch die Ostsee jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Gas nach Westeuropa transporti­eren. Gazprom-Chef Alexei Miller sagte in Wladiwosto­k, dass diese zusätzlich­e Menge aufgrund der nachlassen­den Eigenprodu­ktion in Europa gefragt sein werde. Gazprom hält mit 51 Prozent die Mehrheit an der Pipeline, Zehn-Prozent-Partner

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