Behörden: Sorge wegen Rauchwolke unbegründet
Unruhe in der Bevölkerung nach dem Großbrand in Wildon wegen befürchteter Folgen durch den Ascheflug. Behörden beruhigen aber.
Die pechschwarze Rauchsäule war kilometerweit zu sehen und viele Steirer wollen nicht so recht glauben, dass der Großbrand in einer Recyclinganlage in Wildon vom vergangenen Wochenende keine negativen Folgen für Mensch und Umwelt gehabt haben soll, wie von Behördenseite betont wurde. „Ich habe am Wochenende meine Gartenbank neu gestrichen und habe festgestellt, dass sich ein dunkler Film darübergelegt hat“, meint etwa ein Leser aus Graz. „Man sollte die Menschen zumindest warnen, dass sie ihr Gemüse aus dem Garten jetzt gründlich waschen sollen.“
Das zu tun, sei ohnedies ratsam, speziell in verkehrsnahen Bereichen, sagt Wolfgang Götzhaber vom Grazer Umweltamt. Zwar seien die Rauchschwaden vor einer Woche tatsächlich in Richtung Graz gezogen, doch Erkenntnisse über eine spezielle Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung und damit Anlass zur Sorge gebe es nicht.
Günstige Bedingungen
Das bestätigt man beim Referat für Luftreinhaltung des Landes. Die Grazer Messstellen haben am vergangenen Samstag weder beim Kohlenmonoxid noch beim Schwefeldioxid oder beim Feinstaub angeschlagen. „Es ist zwar nicht auszuschließen, dass sich vereinzelt auch gröbere Stäube wie Aschepartikel abgelagert haben, aber die Mengen sollten insgesamt gering geblieben sein“, sagt Andreas Schopper von der steirischen Luftgüteüberwachung. Der Grund: Durch die Wetterlage ist der Rauch in große Höhen aufgestiegen, bevor er sich horizontal ausbreitete. Dadurch haben sich die Stoffe extrem verdünnt. „Die Ausbreitungsbedingungen sind zum Glück zum Zeitpunkt der Emissionen wirklich günstig gewesen“, sagt Schopper. Auch in unmittelbarer Nähe des Brandorts gab es keine gröberen Beeinträchtigungen der Bevölkerung.
Für die menschlichen Atemwege sind größere Aschepartikel übrigens weniger gefährlich als Feinstaub. Sie werden im NasenRachenraum gefiltert und gelangen nicht in die Lunge.