Mysteriöse Rechnung: Stadt-VP vs. Landes-VP
Landes-VP lässt Beraterin von Bürgermeister Nagl mit hoher Wahlkampf-Rechnung abblitzen.
Eine mysteriöse offene Rechnung sorgt zwischen LandesVP und Stadt-VP für Diskussionen. In der Landes-VP war die Rechnung – inoffiziell kolportiert knapp 300.000 Euro – für den letzten Landeswahlkampf etc. aufgetaucht.
Brisant: erstens die Rechnungsstellerin – es ist eine Beraterin von Graz-Bürgermeister Siegfried Nagl, die parteiintern bei manchen nicht unumstritten ist. Zweitens erklärt die Landes-VP, dass sie eine Arbeit der Beraterin des Bürgermeisters nie in Auftrag gegeben habe. Es handle sich um Leistungen für den Landtagswahlkampf der Stadt. Wenn, sei die Zahlung Sache der Stadt-VP.
Aber die Stadt-VP blockt ab. Unklar bleibt, warum keiner in der Stadt-VP offiziell wissen will, dass die Beraterin des Bürgermeisters eine so hohe Rechnung an die Schwesternpartei im Land stellt – noch dazu für Leistungen, die sie laut Landes-VP eben für die Stadt erbracht habe. Auch die Stadt-VP will keine Aufträge erteilt haben. Und niemand kennt einen offiziellen Vertrag für einen Auftrag an die Beraterin. Das ist ungewöhnlich: Denn bei solchen Summen sollte es normalerweise doch üblich sein, dass offizielle Verträge die Geschäftsbeziehungen genau darstellen. Auch im politischen Geschäft. P-Landes-Geschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg stellt klar: „Wir haben die Rechnung von der Beraterin erhalten. Die Höhe von 300.000 Euro stimmt nicht, es war etwas darunter. Die Rechnung ist ein Irrläufer. Wir haben keine Leistung in Auftrag gegeben oder erhalten. Wir zahlen nicht. Es handelt sich um Beratungen/Konzepte für die Stadtpartei und nicht für uns. Es sind Sammelrechnungen über einen Zeitraum, den ich nicht kenne.“ie Beraterin war für keine Stellungnahme erreichbar. Sehr wohl aber die Stadt-VP. Aber ent-
VDgegen inoffiziellen Informationen, dass man „kreative Lösungen“suche, damit die Beraterin des Bürgermeisters doch zu ihrem Geld durch die Stadtpartei komme, wird offiziell auf Nachfrage der Kleinen Zeitung jegliche Kenntnis über den Fall dementiert. Und das, obwohl Nagl die Solidarität zu seiner Beraterin – auch bei öffentlicher Kritik – früher klar bewiesen hat. tadt-VP-Geschäftsführer Bernd Schönegger: „Die Grazer VP hat keinen Auftrag gegeben, deshalb gibt es auch keine Rechnung an uns.“Man habe einen Pauschalvertrag mit der Beraterin des Bürgermeisters, mehr nicht. „Diese Rechnung an die Landes-VP kenne ich nicht, damit muss ich mich nicht beschäftigen.“Er verweist darauf, dass man noch den Kredit vom letzten, eigenen Stadtwahlkampf abzahle und versuche, Reserven für den nächsten Stadtwahlkampf aufzubauen.
S