Lukrativer Lockruf aus Teheran
Bundespräsident, Vizekanzler und Außenminister sowie zahlreiche heimische Top-Unternehmer reisen heute in den Iran. Dort sieht Österreichs Wirtschaft enormes Potenzial.
Die Tinte unter dem historischen Atomabkommen mit dem Iran war kaum getrocknet, da schlug auch schon die Stunde der Reisediplomatie. Mit dem Ende der Iran-Sanktionen wird plötzlich der Weg in einen riesigen Wirtschaftsraum frei. Spitzenpolitiker und Unternehmenslenker, vor allem aus Europa, geben sich im Wettlauf um lu- krative Geschäfte seither in Teheran die Klinke in die Hand.
Nur wenige Tage nach Abschluss der Atomverhandlungen kündigte auch Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer einen Staatsbesuch an. An der Spitze einer prominent zusammengestellten Delegation reist Fischer als erstes EU-Staatsoberhaupt seit 2004 u. a. mit Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Außenminister Sebastian Kurz und Wirtschaftskammerpräsi- dent Christoph Leitl heute in den Iran. Mit dabei sind neben Nationalbank-Präsident Claus Raidl und Kontrollbank-Vorstand Rudolf Scholten auch zahlreiche heimische Top-Unternehmen, darunter OMV und Andritz.
Am Dienstag wird der Bundespräsident in Teheran mit dem Obersten Geistlichen Führer Ajatollah Ali Chamenei, Präsident Hassan Rohani und Außenminister Mohammed Dschawad Sarif zusammentreffen.
Größte Baustelle der Welt
Die Erwartungen sind hoch. Nicht weniger als eine Verfünffachung der heimischen Exporte in den Iran – zuletzt lag das Volumen bei 232 Millionen Euro – erhofft man sich in der Wirtschaftskammer für die nächsten Jahre. „Der Iran wird die größte Baustelle der Welt“, betonte zuletzt etwa Johann Christof, Chef der global tätigen Christof-Gruppe, der ebenfalls an der Delegati-