„Wir müssen sehr flexibel reagieren“
Flüchtlingskoordinator Kurt Kalcher erlebte gestern seinen ersten Einsatz in der Funktion.
Herr Hofrat Kalcher, das war am Sonntag Ihr Einstand als Flüchtlingskoordinator der Steiermark. Wie haben Sie diesen Tag erlebt? KURT KALCHER: Durch die gute Vorbereitung und die hohe Disziplin der Flüchtlinge ist das alles nahezu optimal verlaufen. Es hat sich die übliche Familie des Krisenmanagements gefunden. Jeder kennt jeden, und dadurch tun wir uns leichter. Es gab ein hohes Maß an Professionalität beim Roten Kreuz, den Dolmetschern, der Polizei und bei den Behördenvertretern.
Wie geht das jetzt weiter? Sind schon nächste Kontingente angekündigt? KALCHER: Nein, aber es wird jetzt alles aufgeräumt und hergerichtet, damit es sofort wieder zur Verfügung stehen kann. Die Anforderung kann ja sehr kurzfristig kommen, in Stundenfrist.
Bleibt es bei Graz als Auffangbereich für Flüchtlinge oder gibt es andere Ideen?
Wir haben hier in Graz eine sehr gute Infrastruktur, aber alles ist möglich. Unter der Woche ist vielleicht die Stadt nicht so ideal. Es hängt auch davon ab, wie die Flüchtlinge kommen. Ob mit Bussen, ob zu Fuß oder mit der Bahn. Wir müssen sehr flexibel reagieren.
Es ist ja offenbar am Sonntag alles sehr gut gelaufen. Gab es aber dennoch Dinge, die man ändern oder verbessern müsste?
Ja, während des Ablaufes fallen einem ja immer wie- der Sachen auf, die man besser machen könnte. Wir hatten zum Beispiel ein Problem mit verschiedenfarbigen Armbändern. Das haben die Menschen nicht verstanden und waren verunsichert. Künftig müssen wir einfach genügend gleichfarbige Bänder bestellen, damit das nicht zu Irritationen führt.
Wenn jetzt Deutschland nicht sofort die Flüchtlinge übernehmen würde, sondern sagen würde: Moment, wir können sie erst in einer Woche nehmen. Sind wir dann gerüstet? KALCHER: Da ist dann der Bund zuständig.
Was sind Schwerpunkte koordinator? KALCHER: Ich habe in den letzten vier Tagen – seit meiner Bestellung – mit den Spitzen der Organisationen und Einsatzkräfte gesprochen. Jetzt werde ich mit den Bürgermeistern persönlich über Quartiere sprechen. Ihre nächsten als Flüchtlings-