Ein „Brother“als Onkel
Mr.Dero veröffentlichte ein Album mit „Jungle Brothers“-Legende Bam.
Mittlerweile gehört er schon praktisch zur Familie. „Für meinen Sohn ist Bam wie ein Onkel“, sagt Cris Kammerlander (33) alias Mr.Dero über Nathaniel Hall (45), seines Zeichens eine veritable Hip-Hop-Legende. Als Drittel der Jungle Brothers gehört Bam, so der Künstlername, zu den Größen des East Coast Rap der 90er – genau jener Musik also, die auch Kammerlander geprägt hat. Gemeinsam mit A Tribe Called Quest, De La Soul und anderen war und ist er Teil der Native Tongues, die dem rohen Gangsta-Rap eine intelligente, positive Spielart von HipHop entgegensetzen.
Aus dem einstigen Helden ist längst ein musikalischer Partner und auch eben ein Freund geworden: Schon seit drei Jahren arbeiten Bam & Mr.Dero generationen- und atlantiküberspannend eng zusammen. Begonnen hat es, als Kammerlander Hall für einen Abend des Grazer Labels „Tiefparterre“gebucht hatte. Ein Jahr später kam der New Yorker (der mittlerweile in London lebt) für einen Auftritt in der legendären Reihe „Butterbar“zurück. „Wir haben uns von Anfang an super verstanden. Ich habe ihm Musik geschickt, dann ist erst einmal gar nichts passiert – bis völlig überraschend eine fertige Nummer zurückkam“, erzählt der zweifache Vater (Tochter Linda ist erst acht Wochen alt). Mittlerweile haben die beiden eine gemeinsame EP und ein Album veröffentlicht: „This & That“macht in Musikmagazinen gerade weltweit die Runde. „Ich kann nicht klagen“, sagt Mr.Dero (zu bescheiden) angesichts der vielen positiven Rezensionen.
Die Weltpremiere des neuen Videos hat kürzlich FM4 präsentiert, wo Bam & Mr. Dero in Dauerrotation laufen. Das Albumcover, (händisch!) gebaut von Simon Lemmerer und Stefan Leitner, wurde soeben mit dem Red Dot Award ausgezeichnet. Und: Neben zwei weiteren EPs mit Bam ist ein neues Album mit Deros anderem langjährigen Musikpartner, Klumzy Tung aus London, in Planung.