Kapitän fand in Donauschiff drei tote Matrosen: Obduktion
Die Bulgaren dürften durch Gärgase gestorben sein. Das deutsche Schiff hatte zuvor Mais geladen gehabt.
ST. PÖLTEN. Auf Höhe Tulln (NÖ) hatte der Kapitän des Schubverbandes, das Schiff ist im Besitz einer deutschen Reederei, Sonntagabend seine Besatzung das letzte Mal lebend gesehen. Zehn Kilometer weiter flussabwärts, bei der Schleusenaufsicht Greifenstein, schlug der Ukrainer dann Alarm.
„Der Kapitän hatte zwei seiner Männer und dann auch den dritten in dem Schacht liegen gesehen, daraufhin sofort bei Greifenstein angelegt und die Rettung alarmiert“, berichtete gestern Polizeisprecher Johann Baumschlager. Die Opfer waren bulgarische Staatsbürger, 41, 44 und 46 Jahre alt. Für sie kam jede Hilfe zu spät.
Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ordnete zur Klärung der Todesursache eine Obduktion an. „Ein Ergebnis ist frühestens für Dienstag zu erwarten“, erklärte Sprecherin Michaela Obenaus gestern. Zudem lasse die Staatsanwaltschaft den Schubverband „genauestens“untersuchen. Dieser führte zum Unfallzeitpunkt zwar keine Fracht, hatte zuvor aber Mais geladen gehabt. Dadurch hatten sich möglicherweise Gärgase gebildet, die in den wenige Meter großen Revisionsschacht im Rumpf eingedrungen waren. Die Matrosen – sie hatten einen Hohlraum kontrolliert, der für die Stabilität des Schiffes sorgt – dürften erstickt sein.