40.000 Liter Schilcher
Schwere Vorwürfe gegen weststeirisches Weinbauunternehmen. Farbstoff von Schwarzen Johannisbeeren im Schilcher gefunden. Behörden ermitteln wegen Verdachtes des schweren Betruges.
Weinbau aus Leidenschaft, Qualität aus Überzeugung“lautet der Grundsatz eines weststeirischen Weinbaubetriebes. Doch jetzt ist der gute Ruf in Gefahr, denn gegen das Unternehmen laufen Ermittlungen wegen Verdachts des schweren Betruges, nachdem im Schilcher Spuren von Schwarzen Johannisbeeren festgestellt worden sind. Der Firmenchef steht im Fokus der Ermittlungen. Er weist alle Vorwürfe von sich.
Ins Rollen gekommen war der Fall durch eine Revision der Bundeskellerinspektion im Herbst vergangenen Jahres. Damals stellten die Kontrollore fest, dass sich in zwei gezogenen Proben ein „Selbsterreger“befand. Dieser hätte durchaus von einer „unreinen Traubensorte“stammen können. Eine genauere Bestimmung wurde daher nicht durchgeführt. Der Weinbauer hätte aber dennoch Verwaltungsstrafe müssen.
Doch diese Entscheidung wartete er erst gar nicht ab. Stattdessen schickte er Referenzproben an das Bundesamt für Weinbau. War es eine Flucht nach vorne? Wie auch immer – die Proben erwiesen sich als Bumerang. Die Experten stellten nämlich fest, dass sich im Schilcher Spuren von Schwarzen Johannisbeeren befanden. Durch die Beimengung von Johannisbeer-Püree (es ist nicht gesundheitsschädlich) sei im Schilcher die natürliche Säure gedämpft und die Zitronensäure erhöht worden. mit einer
rechnen
Hausdurchsuchung
Auf diese Art und Weise, so die Experten, habe der Betrieb stets „eine gute Ware produziert“und sich einen klaren Wettbewerbsvorteil verschafft. Zu den Stammkunden des Weinbaubetriebes zählten mehrere große Supermarktketten. Doch es ist verboten, Wein mit Johannisbeeren zu vermengen. Das Bundesamt für Weinbau erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, worauf bei einer Hausdurchsuchung die Buchhaltung sichergestellt und 40.000 Liter Schilcher in Flaschen und Containern beschlagnahmt wurden.