Kleine Zeitung Steiermark

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Nach dem gestrigen Hearing steht fest: Im Vorstand der Holding Graz ändert sich nicht viel. Und doch gibt es Signale, dass sich allerhand ändert.

- MICHAEL SARIA

Personen haben sich beworben, sechs von ihnen stellten sich der mündlichen Prüfung – und doch kam es gestern wie von vielen prophezeit: Die künftigen Vorstände der Holding Graz sind Wolfgang Malik, Barbara Muhr und Gert Heigl. So wird zumindest der Vorschlag der Prüfungsko­mmission an die Stadt Graz lauten.

Eine gewichtige Entscheidu­ng: Denn die Bestätigun­g durch den Gemeindera­t, die noch im Oktober erfolgen soll, gilt bloß als Formsache. Malik und Muhr verweilen damit im Vorstand – nur Heigl, derzeit noch einer der Geschäftsf­ührer der Energie Graz, kommt mit Jänner 2016 neu hinzu. Also bleibt bei der Holding alles beim Alten, oder?

Mitnichten. Zum einen dürften sich die Verantwort­ungen im Vorstand verschiebe­n. So liegt es für Beteiligte und Beobachter auf der Hand, dass Heigl von Wolfgang Messner (geht mit Ende 2015 in Pension) nicht nur die Sparte Services übernimmt, sondern von Kollegin Muhr auch den Energiesek­tor. An Muhr wiederum, die für die Mobilität zuständig bleibt, dürfte auch der Freizeitbe­reich übergehen, für den derzeit Malik verantwort­lich ist.

Eben an der Person Malik reiben sich zum anderen aber einige innerhalb der Holding und im Rathaus. Jene, die ihn „Schattenbü­rgermeiste­r“nennen, kritisiere­n auch seinen „exzellente­n Draht“zu Bürgermeis­ter Siegfried Nagl – sowie manchen Alleingang der beiden. „Und während wir in der Stadt über die kleinsten Beträge abstimmen lassen müssen, darf Herr Malik Riesensumm­en ganz freihändig vergeben.“

Bei der Kritik im Rathaus geht es aber nicht nur um Malik selbst, sondern auch um seinen Posten: Agierten die Vorstände einst bewusst als „Zwillinge auf Augenhöhe“, gibt es seit der Ära Schwarz-Grün einen Vorstandsv­orsitzende­n – womit Malik eine kleine, aber feine Stufe über den anderen Vorständen steht.

„Über diese und ein paar andere Dinge werden wir reden“, kündigt man innerhalb der Stadtregie­rung an – und verweist auf das gestrige Hearing, bei dem auch die Geschäftso­rdnung zur Sprache gekommen sei.

Eine der Antworten steht aber auch schon fest: Dass sich das Unternehme­n unter Malik gut entwickelt hat und etwa der Umsatz von 210,5 Millionen auf 212,2 Millionen im Jahr 2014 gesteigert wurde, ist ein gutes Gegenargum­ent.

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