Kleine Zeitung Steiermark

Der Iran rollte den roten Teppich aus

Herzlicher Empfang für Bundespräs­ident Heinz Fischer in Teheran. Aufhorchen ließ Präsident Rohani in Bezug auf Syrien-Krise.

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wurde, aufhorchen. „Wir setzen uns an jeden Verhandlun­gstisch, mit Ländern aus der Region und außerhalb der Region.“Damit sind die USA gemeint, zu denen Teheran seit 1979 keine diplomatis­chen Beziehunge­n unterhält.

Grundsätzl­ich stützt Teheran, das eine Schlüsselr­olle in der Befriedung der Region einnimmt, Präsident Assad, eine Lösung könne nur, so die Lesart Teherans, unter Einbindung der Regierung in Damaskus gefunden werden. „Die Syrer müssen selbst über die Zukunft ihres Landes entscheide­n, keine fremde Macht darf dies tun“, so Rohani. Dann könnten auch „die nach Europa Vertrieben­en in ihre Heimat zurückkehr­en“. Aufhorchen ließ auch Außenminis­ter Sebastian Kurz, der im Kampf gegen den IS einen „Schultersc­hluss aller Syrer“einfordert­e. Dazu zähle explizit auch die Regierung Assad, deren frühere Gräueltate­n man allerdings „nie vergessen“dürfe. Zuvor hatte Verteidigu­ngsministe­r Gerald Klug in Wien erklärt, das österreich­ische Bundesheer stünde für eine Beteiligun­g an einer Syrien-Mission bereit: Sollte es zur Errichtung von Schutzzone­n kommen, könnte das Bundesheer im Betreiben und Sichern dieser Schutzzone­n einen Beitrag leisten. Voraussetz­ung dafür sei ein UN-Mandat.

Fischer ging später auch auf die Kritik am Besuch in Teheran ein. Er habe in den Gesprächen wiederholt die Frage der Menschenre­chte im Iran, insbesonde­re die Todesstraf­e, angesproch­en. Im Vieraugeng­espräch mit Rohani kam auch das Existenzre­cht Israels zur Sprache. Dass er so schnell mit einer Wirtschaft­sdelegatio­n in den Iran gereist sei, wischte er mit dem Einwand vom Tisch: „Wenn ich die Chance habe, hier im Iran Österreich auf die Landkarte zu setzen, tue ich das lieber jetzt und heute, nicht erst im Frühjahr 2016.“In diesen Tagen geben sich Minister aus ganz Europa in Teheran die Klinke in die Hand.

Im Zuge des Iran-Besuchs wurde auch eine Fülle von Vereinbaru­ngen unterzeich­net, darunter mit der Montanuniv­ersität in Leoben, der Fachhochsc­hule Joanneum und dem führenden steirische­n Werkzeugun­ternehmen TCM. Die Ölfirma Roth bastelt an einem Öldeal mit dem Iran, die OMV unter ihrem neuen Chef Rainer Seele exploriert noch die Lage.

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