Übersehen
Der Vorfall vor einem Jahr war uns, aber auch der Staatsanwaltschaft bekannt. Es hat Konsequenzen gegeben.“
on gerade noch verhindert werden. Die beiden Regionalzüge kamen noch rechtzeitig zum Stillstand.
Der Vorfall sei den Landesbahnen und der Staatsanwaltschaft bekannt gewesen, so Helmut Wittmann, Geschäftsführer der Steiermärkischen Landesbahnen. Es habe für den jungen Lokführer sogar interne Konsequenzen gegeben: Er sei einvernommen, verwarnt und für einige Zeit vom Dienst abgezogen worden. Erst nach einer Nachschulung habe er seine Tätigkeit wieder aufnehmen dürfen. Dabei blieb es. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wurden damals keine getroffen. Erst vor wenigen Wochen wurde ein Notbremssystem installiert (wir berichteten).
Warum erst nach dem folgenschweren Zugsunglück und nicht schon viel früher? „Weil dieses System erstmals im Mai 2015 in Norddeutschland eingesetzt wurde“, erklärt Wittmann. „Wir haben es von dort übernommen.“Doch: Die Landesbahnen hätten schon 2013 auf der einspurigen Strecke zwischen Peggau und Waldstein in Helmut Wittmann, Direktor der Steiermärkischen Landesbahnen eine einfache Zugsicherungsanlage investieren wollen. Die Landesregierung habe abgelehnt. Das Geld wurde für andere Sicherungseinrichtungen auf Zugkreuzungen ausgegeben.
Übrigens: Das Verkehrsarbeitsinspektorat hatte bei den Landesbahnen seit 2010 steiermarkweit wiederholt systematische und organisatorische Mängel bei den Behörden angezeigt. Die Verwaltungsstrafverfahren sind bis heute nicht erledigt. Für die Strecke Peggau–Übelbach erteilte die Eisenbahnbehörde im Sommer 2013 die Sicherheitsgenehmigung, obwohl ebendiese auch auf der Mängelliste aufschien.