Flüge fallen aus, der Kampf am Boden tobt
Bei der Lufthansa wird die Luft zwischen den Piloten und der Chefetage jetzt richtig dick. Heute fallen insgesamt 1000 Flüge aus. Auch Österreich ist betroffen. Der Vorstand kontert auf die harte Tour.
Die knallharte Linie kündigte Lufthansa-Chef Carsten Spohr schon in der vergangenen Woche in Wien an, der keinen Zweifel daran ließ, dass er für die „Zukunftsfähigkeit des Konzerns“weitere Streiks in Kauf nehme. Streik Nummer 13 läuft jetzt in voller Härte. Dienstag fiel jeder zweite der 170 Lufthansa-Langstreckenflüge aus. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit droht mit Streiks im Wochentakt.
Heute kommen auch die Passagiere auf der Kurz- und Mittelstrecke zum Handkuss. Von 1350 Flügen heben nur rund 500 ab. Die Lufthansa hätte heute konzern- weit 180.000 Passagiere auf 1520 Flügen befördert – heute fallen insgesamt 1000 Flüge aus, 140.000 Passagiere sind betroffen.
In Wien fallen 20 von 22 Lufthansa-Flügen aus, in Graz zwei Flugpaare. Dafür stockt die AUA Kapazitäten von Wien nach Frankfurt und München auf, setzt die größten Maschinen ein, die sie trotz der noch laufenden Tourismussaison entbehren kann. Nach Frankfurt fliegt zwei Mal eine Boeing 767 hin und retour, das sind 220 Plätze zusätzlich.
Gerade die AUA mit ihrem Standort Wien zählt zu den Mitauslösern des härtesten Arbeitskampfes in der Geschichte des Mutterkonzerns Lufthansa. Sie hatte nach einem jahrelangen Machtkampf 2014 den (für die Firma) günstigsten Tarifvertrag im Konzern ausgehandelt. Die AUA will jetzt nicht nur über ausgewählte neue Langstrecken wachsen, sondern vor allem mit der Entsendung von AUA-Crews unter der Flagge von Schwestergesellschaften. Nicht zufällig installierte Lufthansa-Boss Spohr die neue Billig-Airline Eurowings in Wien. Gegen sie läuft die Vereinigung Cockpit Sturm.
Klagen gegen Gewerkschaft
Genau das nahm die Lufthansa am Dienstag zum Anlass, um in Frankfurt und Köln einstweilige Verfügungen gegen den Streik zu bean-