Ein Strategiewechsel
und sinkenden Preisen zu leiden, bricht man jetzt zu neuen Ufern auf: Gemeinsam mit dem italienischen Papiererzeuger Roto-cart wird ein kompletter Wechsel der Produktpalette vollzogen. Ab 2017, so der Plan, wird in Bruck nicht mehr Zeitungspapier, sondern Hygienepapier erzeugt. Man wechselt sozusagen in einen Bereich, wo die Nachfrage gesichert ist – ob konkret künftig WC-Papier, Taschentücher oder Küchentücher produziert werden, will man aber noch nicht verraten.
Überhaupt hält man sich in Bruck unter Verweis auf die noch laufenden Verhandlungen mit den Italienern sehr bedeckt. Doch erst vor wenigen Wochen hat der norwegische Konzernchef von Norske Skog, Sven Ombudstvedt, im Rahmen der Präsentation der Quartalsbilanz schon ziemlich konkrete Einblicke in die Vorhaben am Standort Bruck gegeben.
80-Millionen-Investition
Das Joint-Venture mit Roto-cart soll demnach Investitionen in Bruck im Gesamtausmaß von 80 Millionen Euro auslösen. Unter anderem wird im Lauf des nächsten Jahres eine Papiermaschine für den neuen Einsatzzweck gebaut und in Bruck installiert. Roto-cart gilt als versierter Hygienepapier-Hersteller. Die Umsetzung des Projekts in Kooperation mit einem in diesem Seg- ment erfahrenen Geschäftspartner werde für Norske Skog die Risiken und die Investitionsausgaben senken, so Ombudstvedt.
Das Projekt wurde im Juni auch für eine Förderung bei der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG eingereicht. Im Antrag wird ein Investitionsvolumen von 65 Millionen Euro genannt. Der Antrag wird derzeit geprüft, einige Unterlagen sollen dem Vernehmen nach noch nachgereicht werden. Einen Grundsatzbeschluss der steirischen Landesregierung für eine Förderung eines Großinvestitionsprojekts in Bruck unter dem Namen „Norske Skog Personal Care“gibt es übrigens bereits seit rund zwei Jahren.