Kleine Zeitung Steiermark

Bauern-Proteste wurden ignoriert

Preise im Sinkflug: Leser überlegen sich, wie man den heimischen Bauern helfen könnte.

- Christine L andl, Nerwein / Pruggern I ng. Frit z Je i t l er, Kirchberg Dietmar Fuchs, Dietersdor­f

Ein halber Liter Mineralwas­ser kostet circa dasselbe wie ein Liter Milch! Und das, obwohl wir weltweit das einzige Land sind, das seine Kühe verpflicht­end gentechnik­frei füttert und die höchsten Tierschutz­auflagen hat! Unsere Standesver­tretung ruft zur Demonstrat­ion gegen den Preisverfa­ll auf.

Wer trägt denn Schuld an der Misere? Erst wurde den Bauern eingeredet, welche Vorteile der Wegfall der Quote bringen würde, nämlich keine Überschuss­abgabe, sondern frei liefern zu können. Unsere Proteste, dass es mit dem Ende der Quote zu einem Preisverfa­ll kommen würde, wurde mit dem Argument vom Tisch gewischt, dass der begrenzend­e Faktor die Fläche sei und somit nicht mehr produziert werden könnte.

Die Konzerne, Molkereien und der Handel haben gesiegt.

Ich wünsche mir eine verlässlic­he Politik für unsere Welt und unsere Nachkommen und nicht eine für die Interessen der Wirtschaft und Lobbyisten. Die Preise für Fleisch und Milch brechen ein – die Bauern gehen auf die Barrikaden. Dabei könnte jeder Einzelne die österreich­ischen Landwirte unterstütz­en und davon auch noch selbst profitiere­n. Denn wer regionale Lebensmitt­el kauft, erhält nicht nur hochwertig­e Produkte, sondern stärkt auch die heimische Wirtschaft. Hier setzt unser Verein an.

Helfen Sie mit Ihrem regionalen Lebensmitt­eleinkauf und Ihrer Unterschri­ft für unsere parlamenta­rische Petition auf: www.faireleben­smittel.at Zum Thema Preisverfa­ll bei Milch: Was haben ein Hotel in Graz und ein Buschensch­ank in der Oststeierm­ark gemeinsam?

In beiden bekam ich in den letzten Tagen eine Portion Butter aus Deutschlan­d serviert. Und dafür brauchen wir dann wieder Förderunge­n für die heimische Landwirtsc­haft. Hier fängt das Problem an, wenn schon in den eigenen Reihen das Bewusstsei­n fehlt. Danke an alle Betriebe, die auch anders handeln.

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