Musikalischer Spaß und höchstes Niveau
Ein bejubelter Ausklang beim Festival ar|:s:|onore.
GRAZ. Unter dem Motto „Tierische Freude“lud das Internationale Musikfest ar|:s:|onore zu einem wunderbaren Finale. Der künstlerische Leiter Markus Schirmer schwärmte von einer „intensiven, beglückenden Woche“. Abgesehen vom Sonntagskonzert, das aufgrund unbekannterer Werke weniger Zuspruch erhielt, war die Neuauflage der „Eggenberger Schlosskonzerte“ein enormer Erfolg. Auch die öffentlichen Proben zu Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“für Familien und Kinder fanden regen Zuspruch.
Für tierischen Spaß sorgte Wolfram Berger: Der begnadete Valentin-Interpret sang köstlich schludrig dessen „Maskenball der Tiere“. Im anschließenden „Forellenquintett“wurde hörbar, was Schirmer unter „Herzensmusikern“versteht. Mit Benjamin Schmid, Thomas Selditz, Clemens Hagen und Petru Iuga gelang ihm eine betörend schöne, Schuberts Tiefen auslotende Interpretation. In blaues Licht getaucht, schufen Karl-Heinz Schütz, Danjulo Ishizaka und Christopher Hinterhuber bei George Crumbs „Vox Balaenae (Voice of the Whale)“eine mystische, effektvolle Unterwasserstimmung. Virtuos gespielt und performt (unvergesslich: Schirmer als Elefant!), klang der Abend mit dem „Karneval der Tiere“mit einem eigens von Berger gekonnt verfassten Text aus.
Im Zuge des Streits um gekürzte Dreijahresförderungen für steirische Institutionen sind Sie diesen Sommer aus dem verantwortlichen Kulturkuratorium ausgestiegen, mit der Begründung, dieses werde „autoritär geführt“. Was gab es denn für Rückmeldungen auf diesen Ausstieg? MARGARETHE MAKOVEC: Viele Kolleginnen und Kollegen und auch Künstlerinnen und Künstler haben mit mir darüber gesprochen, die meisten haben mir zu diesem Schritt gratuliert. Ich denke, viele von ihnen haben ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Gremium gemacht und dadurch eine Idee von der Atmosphäre, die dort vorherrschte.
Wissen Sie, wer Ihnen nachfolgt? MAKOVEC: Nein, die Beschickung in das Kulturkuratorium ist ja nicht transparent. Die Mitglieder werden von politischer Seite nominiert, und zwar von der ÖVP und von der SPÖ.
Sie haben dem Kuratorium seit 2013 angehört. Warum sind Sie erst jetzt ausgestiegen, wenn dort die Dinge so im Argen liegen? MAKOVEC: Die Situation im Kulturkuratorium habe ich von Anfang an als nicht einfach empfunden. Es war oft sehr kraftraubend, an den Entscheidungen zu arbeiten. Zuletzt hat sich die Lage verschlechtert, vor allem durch den Ausstieg von Kuratoriumsmitgliedern, deren Periode ausgelaufen ist. Der Sitzungsverlauf war zunehmend von einem autoritären Führungsstil geprägt, Entscheidungen sind immer öfter in eine Richtung getroffen worden, die ich absolut nicht goutiere. Als Beispiel möchte ich Camera Austria nennen: Wie kann man die seit Jahren wesentlichste und international bestrenommierte Institution aus dem Mittelbau der bildenden Kunst beschneiden? Zugleich hat Kulturlandesrat Buchmann laufend wiederholt, dass er den Mittelbau stärken will. Das passt nicht zusammen.
Sie sind, etwa mit dem Kunstverein <rotor> und als Kuratorin, überregional tätig. Was wäre denn aus Ihrer Erfahrung eine bessere Förderstruktur? Wo gibt es die? MAKOVEC: Die Förderstrukturen, die wir im Land haben, sind nicht schlecht, aber es gehört nachjustiert. First of all muss die Beschickung der Beiräte entpolitisiert werden. Da müssen Fachleute drinsitzen, ganz unabhängig von der politischen Großwetterlage. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie das wäre, wenn andere Parteien an der Spitze der Landesregierung stehen und dann ihre ExpertInnen nominieren. Und dann gehört das Kulturkuratorium entflochten, sodass in kleineren Beiräten Fachleute für Literatur die Literaturagenden beurteilen. Und Fachleute für bildende Kunst entscheiden dann über dieses Feld – und so weiter.
Reden wir über den Begriff „Fördern“: Der kann ja „unterstützen“und „ankurbeln“genauso wie „ausbeuten“bedeuten. Was trifft im Land kulturpolitisch eher zu? MAKOVEC: In der Steiermark wird unterstützt, aber ohne größere