Warum aus
Gestern wurde der TVFilm „Kästner und der kleine Dienstag“abgedreht. In die Rolle des Autors schlüpft Frauenschwarm Florian David Fitz. Ein Besuch.
Das Wiener Traditionscafé Bräunerhof wird zum Berliner „Cafe Carlston“. Für Dreharbeiten. Denn: Jenes war das Stammcafé des berühmten deutschen Literaten Erich Kästner, der im TV-Film „Kästner und der kleine Dienstag“die Hauptfigur ist. Immerhin ist der Bräunerhof ein „würdiger“Ort, denn er war das Stammcafé des berühmten österreichischen Literaten Thomas Bernhard. Somit passt alles.
Die Regie des Streifens liegt in den Händen von Wolfgang Murnberger: „Wir erzählen von einer Freundschaft, die nach der Machtergreifung der Nazis auf eine harte Probe gestellt wurde. Es geht jedoch nicht nur um Freundschaft, sondern auch um Loyalität und Aufrichtigkeit. Und nicht zuletzt darum, dass wir nicht alle als Helden geboren sind. Somit hat die Geschichte, die in den 1930ern spielt, nach wie vor Gültigkeit.“
Die Handlung setzt 1929 ein. Gerade hatte Kästner sein erstes Kinderbuch „Emil und die Detektive“auf den Markt gebracht. Es wurde innerhalb kurzer Zeit ein Bestseller, und unter den Fans war auch der achtjährige Hans Albrecht Löhr. Dieser schrieb an den Autor einen glühenden Fanbrief und suchte den persönlichen Kontakt zu ihm. Der Wunsch ging in Erfüllung, und 1931 wurde Löhr in der Verfilmung der Story als „kleiner Dienstag“besetzt. Über die Jahre entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen „Dienstag“und Kästner. Als die Nazis dessen Bücher verbrennen lassen, wird das frühere Idol zur Ge- fahr für den Burschen, der inzwischen ein „Primaner in Uniform“ist – fast unerträglich für den Pazifisten Kästner. Kann die Freundschaft das aushalten?
Für die Kästner-Rolle holte Murnberger den deutschen Schauspieler Florian David Fitz vor die Kamera. Er war unlängst im Kino als Enthüllungsjournalist in „Die Lügen der Sieger“zu sehen und hat (als Regisseur, Autor und Hauptdarsteller) mit Matthias Schweighöfer in Afrika die schräge Komödie „Der geilste Tag“abgedreht. Fitz ist nicht unbedingt mit Kästners Büchern