Serienfutter
Im ZDF begann jetzt Staffel 15 der „Rosenheim-Cops“. Die sind nicht unsympathisch, trotzdem ist man geneigt, dem alten Film-Bösewicht Mario Adorf ein bisschen recht zu geben. Der hatte, mit kritischem Blick auf endlose TV-Serien, festgestellt, dass „kontinuierlicher Schwachsinn mit der Zeit nicht mehr als solcher erkennbar“sei. Adorf logiert natürlich in sicherer Entfernung zum Alltagsgatsch – bis auf „Kir Royal“hielt er sich maximal in komfortablen Zwei- bis Vierteilern auf.
Da fragt man sich jetzt schon, was „Tatort“-Kommissarin Sabine Postel noch immer in „Die Kanzlei“treibt. ie neue (!) 13-teilige Anwaltsserie (seit gestern im ARD-Hauptabend) war für Dieter Pfaff gedacht. Das war „Der Dicke“, der seine menschliche Breite für meist minderbemittelte Klienten in die Schlacht warf.
Nach Pfaffs Tod (2013) war seine Figur Gregor Ehrenberg nun zum „Kanzlei“-Auftakt der große Abwesende, der Hals über Kopf zum greisen Vater gefahren ist. Nach wie vor sind Assistentin Yasmin und Putzfrau Gudrun als Spürnasen im Einsatz, soziale und zwischenmenschliche Probleme lösen sich – das geht nur in Fernsehserien – in Wohlgefallen auf. Und Sabine Postel futtert mit dem Staatsanwalt chinesisches Fast Food aus dem Kartönchen.
Völlig klar: Ohne Pfaff fehlt viel Fleisch, auch auf dem Handlungsgerippe.
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