Mutter und Tochter lagen tot in Simmeringer Kleingartenhaus
Vermutlich Mord und Selbstmord. Auch Hunde und Katze erschossen.
Sie hatten Abschiedsbriefe verfasst und sie an die Nachbarn geschickt – offensichtlich waren eine 74-jährige Wienerin und ihre 53-jährige Tochter übereingekommen, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Einer der Nachbarn, der den Brief gestern Vormittag in seinem Postkasten gefunden hatte, ging gemeinsam mit seiner Tochter nachschauen und stieß auf eine der Leichen.
Die Polizei entdeckte in dem Schrebergartenhaus in der Neugebäudestraße in Wien-Simmering auch die zweite Tote. Mutter und Tochter waren erschossen worden. Eine Faustfeuerwaffe wurde sichergestellt.
Die Polizei geht vorläufig von Mord und Selbstmord aus. Die Hintergründe der Tat sind jedoch noch völlig unklar. Ein weiterer Brief wurde bei einer anderen Nachbarin hinterlassen, zudem wurde sie gebeten, einen dritten Brief an Verwandte in Deutschland weiterzuschicken, erzählte der 64-Jährige, der die Tat entdeckt hatte.
Auch Tiere tot
In dem Haus wurden laut Polizei auch die Tiere der beiden erschossen aufgefunden, die fünf Hunde und die Katze lagen zugedeckt in den Räumlichkeiten. Nun soll unter anderem ermittelt werden, wann es zu der Tat gekommen ist. Noch ist laut Polizeisprecher Christoph Pölzl offen, wie lange die beiden in ihrem Haus lagen und auch, wer wen erschossen hat. Der Nachbar gab an, beide Frauen zuletzt am Sonntag gesehen zu haben; da waren sie noch mit ihren Hunden spazieren.
Auch das Motiv der Tat liegt vorerst noch im Dunklen. Selbstmordgedanken hätten die beiden Frauen nicht geäußert, sagte der Zeuge.