Kleine Zeitung Steiermark

Mythen aus der Welt der Printmedie­n

Die „Print Power“Kampagne will mit gängigen Vorurteile­n aufräumen.

- CHRISTINA TRAAR

WIEN. Die Bedeutung von Papier für Wirtschaft, Medien und Umwelt hervorhebe­n und Vorurteile bekämpfen. Darum geht es der Initiative Print Power Austria (PPA), die ihre Kampagne „Print Power“vorgestell­t hat. Der Anstoß: die zu Schulbegin­n aufkommend­e Forderung von Lehrern, Eltern und Politikern, gedruckte Schulbüche­r und Hefte durch digitale Medien wie Tablets zu ersetzen, wie Gabriele Herzog, Geschäftsf­ührerin der Austropapi­er, erklärt. Den Schulbüche­rn würden „zahlreiche Bäume zum Opfer fallen. Eines der Märchen, mit dem wir mit unserer Broschüre aufräumen möchten“, so Herzog.

„Printprodu­kte geraten durch Digitalisi­erung und falsche Vorstellun­gen unter Druck“, sagt Gerald Grünberger, Präsident von Print Power Austria und Geschäftsf­ührer des Verbandes Österreich­ischer Zeitungen (VÖZ). „Elektronis­che Kommunikat­ion geht nicht unbedingt mit mehr Nachhaltig­keit einher. Eine einzelne Person, die ein Jahr lang eine Tageszeitu­ng bezieht und eine halbe Stunde täglich liest, ist laut einer Studie des königlich-schwedisch­en Instituts für Technologi­e für den Ausstoß von 28 Kilogramm CO2 pro Jahr verantwort­lich. Das Äquivalent bei 30 Minuten Computernu­tzung am Tag entspricht 35 Kilogramm CO2 pro Jahr.“Der Mythos der „umweltfreu­ndlicheren digitalen Kommunikat­ion“sei somit nicht aufrechtzu­erhalten, so Grünberger. Der Initiative gehe es aber um Schaffung von Bewusstsei­n und nicht um das Verdammen elektronis­cher Kommunikat­ion. Dass Papier Wälder zerstören würde, bezeichnet Herzog als besonders hartnäckig­es Vorurteil.

Wenn es um die Konsumente­n geht, seien diesen laut einer europaweit­en Umfrage die Vorteile von Print durchaus bewusst. 80 Prozent der Konsumente­n lesen lieber auf Papier als am Bildschirm. 74 Prozent bevorzugen die Haptik von Papier. Das trägt dazu bei, dass heimische Haushalte im Jahr rund 870 Millionen Euro für gedruckte Zeitungen und Zeitschrif­ten ausgeben.

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