Mythen aus der Welt der Printmedien
Die „Print Power“Kampagne will mit gängigen Vorurteilen aufräumen.
WIEN. Die Bedeutung von Papier für Wirtschaft, Medien und Umwelt hervorheben und Vorurteile bekämpfen. Darum geht es der Initiative Print Power Austria (PPA), die ihre Kampagne „Print Power“vorgestellt hat. Der Anstoß: die zu Schulbeginn aufkommende Forderung von Lehrern, Eltern und Politikern, gedruckte Schulbücher und Hefte durch digitale Medien wie Tablets zu ersetzen, wie Gabriele Herzog, Geschäftsführerin der Austropapier, erklärt. Den Schulbüchern würden „zahlreiche Bäume zum Opfer fallen. Eines der Märchen, mit dem wir mit unserer Broschüre aufräumen möchten“, so Herzog.
„Printprodukte geraten durch Digitalisierung und falsche Vorstellungen unter Druck“, sagt Gerald Grünberger, Präsident von Print Power Austria und Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ). „Elektronische Kommunikation geht nicht unbedingt mit mehr Nachhaltigkeit einher. Eine einzelne Person, die ein Jahr lang eine Tageszeitung bezieht und eine halbe Stunde täglich liest, ist laut einer Studie des königlich-schwedischen Instituts für Technologie für den Ausstoß von 28 Kilogramm CO2 pro Jahr verantwortlich. Das Äquivalent bei 30 Minuten Computernutzung am Tag entspricht 35 Kilogramm CO2 pro Jahr.“Der Mythos der „umweltfreundlicheren digitalen Kommunikation“sei somit nicht aufrechtzuerhalten, so Grünberger. Der Initiative gehe es aber um Schaffung von Bewusstsein und nicht um das Verdammen elektronischer Kommunikation. Dass Papier Wälder zerstören würde, bezeichnet Herzog als besonders hartnäckiges Vorurteil.
Wenn es um die Konsumenten geht, seien diesen laut einer europaweiten Umfrage die Vorteile von Print durchaus bewusst. 80 Prozent der Konsumenten lesen lieber auf Papier als am Bildschirm. 74 Prozent bevorzugen die Haptik von Papier. Das trägt dazu bei, dass heimische Haushalte im Jahr rund 870 Millionen Euro für gedruckte Zeitungen und Zeitschriften ausgeben.