Sympathie-Plan ging voll auf
Friedlich ging es bei den Bauerndemos in zehn steirischen Städten zu. Nur der Ton war scharf.
Rund 150 Traktoren im Leibnitzer Stadtzentrum, kurzzeitig ein Verkehrsinfarkt; auch in Bruck rollen 150 Traktoren auf die Innenstadt zu und behindern den Verkehr. Dennoch haben die Bauern die Sympathien der Bürger auf ihrer Seite. Dazu tragen auch die verteilten Lebensmittel-Sackerl bei. Der Plan geht auf: Den Konsumenten nicht verärgern, sondern Aufmerksamkeit fürs Preisproblem erzeugen.
Bei den Demonstrationen in zehn Städten ging es gestern Vormittag ausnahmslos friedlich zu, nur der Ton war scharf: „Es kann nicht sein, dass unsere Produkte der Lockvogel der Nation sind“, meinte etwa der Abgeordnete und Obstbauer Anton Gangl in Feldbach. Der dortige Kammerobmann Peter Riedl fasst die Preissituation plakativ zusammen: „Außer Wein geht im Moment alles sauschlecht.“
Im Riesenbezirk Liezen nahmen Bauern teilweise bis zu zwei Stunden Traktor-Fahrzeit zur Demo in Kauf. In Trofaiach erhob Andreas Steinegger vom Bauernbund eine zusätzliche Forderung: „Einen besseren Ausbau der Internetverbindungen, denn die AMA kommuniziert mit uns über das Netz, und damit haben wir wegen der langsamen Verbindungen Probleme.“
Ehe es zur Demo nach Graz ging, wurden dort und da weitere Aufmärsche angekündigt, sollte es keine Besserung geben. Berichte und Bildserien von allen Protestaktionen in den Bezirksstädten finden Sie in unserer App sowie im Internet unter www.kleinezeitung.at Gratis-App-Download im App Store und Play Store