„Beim WLAN machen wir einen großen Sprung“
Die ÖBB bleiben im Bann des Flüchtlingsstroms. Bahnfahrer sollen bis Jahresende von besserem WLAN profitieren.
7er von BMW wird ebenso die Elektromobilität sein. Deutsche Hersteller wie Audi und Porsche reagieren endlich auf Tesla und kontern mit größeren Reichweiten. Noch verdient mit der E-Mobilität niemand Geld, schon gar nicht Tesla, doch nach Jahren der Stromaussetzer scheint die Branche geschlossen an die Dose zu gehen.
Neue Hochsitzer
Einen klaren Trend gibt es auch Richtung Plug-in-Hybrid, speziell bei den großen Geländewagen. Die SUV-Welle spült in Frankfurt eine Reihe von neuen Hochsitzern (VW Tiguan, Jaguar F-Pac, Bentley y Bentayga)yg an das Licht der Öffentlichkeit. Die Flamme am emotionalen Lagerfeuer flackert noch.
Angesichts des enormen Flüchtlingszustroms ist gestern Abend der Zugverkehr von Österreich nach Deutschland auf Ansuchen von Deutschland vorübergehend eingestellt worden. ÖBBChef Christian Kern hat sich dazu mit dem Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, abgesprochen. Das Thema Flüchtlinge beherrscht den ÖBB-Konzern seit Wochen und wird auch weiterhin dominieren. Was bedeutet das für die Mitarbeiter und die Bilanzen des Bahnkonzerns? Und wie steht es um die großen Investitionsprojekte und die WLAN-Versorgung an den Bahnstrecken? Wir haben bei ÖBB-Chef Christian Kern nachgefragt.
Die ÖBB bleiben im Bann des Flüchtlingsstroms. An den Grenzen der Belastbarkeit sind – so sagt es die Gewerkschaft – die ÖBBMitarbeiter. Sehen Sie für Ihre Kollegen schon Licht am Ende des Tunnels? KERN: Es besteht leider keine Hoffnung für eine schnelle Entwarnung. Wir stellen uns darauf ein, dass wir diesen Betrieb noch länger, wahrscheinlich über Wochen, aufrechterhalten müssen.
Die ÖBB erbringen eine gemeinwirts wirtschaftliche Leistung. Erwarten Sie, d dass das von der Allgemeinheit abge abgegolten wird? KERN:KERN Das ist ein Dienst an Österreich und den Menschen, die betroff troffen sind. Wir haben bis jetzt rund 60.000 Menschen transportiert und damit der Schleppermafia 606 Millionen Euro an Geschäft entz entzogen – allein dieser Umstand war es schon wert. Wir werden Bilan Bilanz ziehen und schauen, wie wir v verbleiben.
AbseitsAb des
Flüchtlingsstroms beschäftigen die Bahn andere wichtige Themen. Stichwort Semmeringtunnel: Das Projekt ist bei der EU-Förderung vorerst leer ausgegangen. Warum? KERN: Österreich hat zehn Prozent von der letzten Infrastrukturfinanzierungsrunde der EU bekommen. Der Großteil ist für den Brennertunnel vorgesehen. Die EU-Kommission hat beeindruckt, dass in Österreich beim Semmeringprojekt Rechtsfragen offen waren. Aber wir gehen davon aus, dass der Semmeringbasistunnel in den nächsten Förderungstranchen zum Zug kommen wird.
Ist die Südbahn ausgebaut, soll sie dem Auto Konkurrenz machen: Doch hat sich mit den Busangeboten nach Wien schon wieder eine neue massive Konkurrenz für die Bahn aufgetan. KERN: Das ist sicher eine Konkurrenz, die möglicherweise noch zunehmen wird. Busse können die Straße mehr oder weniger gratis benutzen, während Züge für die Infrastruktur zu zahlen haben. Es gibt noch eine Reihe anderer struktureller Nachteile für die Bahn, da wird man über faire Wettbewerbsbedingungen reden müssen. Andererseits ist der Komfort einer Zugreise klar höher als der einer Busreise. Diese Angebote werden im Niedrigpreisbereich aber sicher ein Publikum finden.
Apropos Komfort, wie geht es mit dem Ausbau von WLAN in der Bahn voran? KERN: Wir investieren über 100 Millionen Euro in alle Digitalisierungsprojekte, das ist die Ausrüstung der Strecke, der Züge und der Bahnhöfe. Das geht bis zu den Ticketsystemen und Contentsystemen in den Zügen. Wir wollen bis zum Ende des Jahres einen großen Schritt vorwärts gemacht haben – da wird sich die Qualität des WLAN im Railjet maßgeblich verbessern. Bis 2018 werden wir auch die Regionalzüge, den neuen Cityjet, auf ein perfektes Niveau gebracht haben.
Wie läuft die Kooperation mit den Netzbetreibern?
In der Vergangenheit waren die Netze der Telekombetreiber so orientiert, dass die Bestrahlung der Bahnlinie ein Nebenprodukt war. Wir versuchen jetzt gemeinsam mit den Betreibern, eine für die Bahn zielgerichtet hergestellte Infrastruktur aufzubauen. Das macht es auch richtig teuer, wenn man etwa von Strecken wie Wien–Graz spricht.