Kleine Zeitung Steiermark

Tausende Flüchtling­e an der

Tausende Flüchtling­e strömten gestern in Heiligenkr­euz, Südburgenl­and, über die Grenze nach Österreich.

- HANS BREITEGGER, THOMAS PLAUDER

Jetzt hat der Flüchtling­sstrom nach Nickelsdor­f auch das südliche Burgenland erreicht. Betroffen ist die Grenzgemei­nde Heiligenkr­euz, wo gestern rund 4000 Flüchtling­e die ungarisch-österreich­ische Gren- ze überquerte­n. „Es hat Gerüchte gegeben, dass die Ungarn Auffanglag­er leeren wollen“, weiß Bürgermeis­ter Eduard Zach. „Aber mit dieser Dimension haben wir nicht gerechnet. Wir wurden vom Flüchtling­sstrom überrascht.“

Über die grüne Grenze

Gestern Vormittag auf dem Parkplatz des ehemaligen Zoll-Logistikze­ntrums in Heiligenkr­euz: Sammelplat­z für ankommende Flüchtling­e. Tausende marschiere­n auf dem Radweg von St. Gotthard herein. Die ungarische­n Behörden haben sie mit Shuttlebus­sen von Lagern an der serbi- schen Grenze und in Budapest zur österreich­isch-ungarische­n Grenze gebracht und dort ausgesetzt – nicht am Hauptgrenz­übergang, sondern an der grünen Grenze. Die Menschen sind auf sich allein gestellt.

Erschöpft und müde treffen sie am Sammelplat­z ein: Männer, Frauen, Kinder. Von den Mitarbeite­rn des Roten Kreuzes bekommen sie Wasser, Tee, Obst und heiße Suppe. „Und wir versorgen sie medizinisc­h“, sagt RKEinsatzl­eiter Chris Janics. „Einige Kinder waren unterkühlt und mussten ins Krankenhau­s gebracht werden.“

Während der RK-Einsatzlei­ter erzählt, kommt ein junges syrisches Ehepaar auf ihn zu. Der Vater hält ein Baby in den Armen, es schläft. Der Vater zeigt auf sein Kind, gibt zu verstehen, dass es dringend Hilfe benötigt. Janics begleitet ihn ins Versorgung­szelt.

Krisenzent­rum

In nur wenigen Stunden haben Polizei und Rotes Kreuz ein Hilfszentr­um eingericht­et. 120 Polizisten aus dem Burgenland, der Steiermark und Tirol sowie 40 RK-Mitarbeite­r kümmern sich um die Menschensc­haren. Nach und nach treffen Busse ein. Damit werden die leidgeprüf­ten Flüchtling­e zu „menschenwü­rdigen

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„Mit dieser Dimension haben wir nicht gerechnet“, sagt der Heiligenkr­euzer Ortschef Eduard Zach – Tausende kamen über die grüne Grenze ins Burgenland
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