Tausende Flüchtlinge an der
Tausende Flüchtlinge strömten gestern in Heiligenkreuz, Südburgenland, über die Grenze nach Österreich.
Jetzt hat der Flüchtlingsstrom nach Nickelsdorf auch das südliche Burgenland erreicht. Betroffen ist die Grenzgemeinde Heiligenkreuz, wo gestern rund 4000 Flüchtlinge die ungarisch-österreichische Gren- ze überquerten. „Es hat Gerüchte gegeben, dass die Ungarn Auffanglager leeren wollen“, weiß Bürgermeister Eduard Zach. „Aber mit dieser Dimension haben wir nicht gerechnet. Wir wurden vom Flüchtlingsstrom überrascht.“
Über die grüne Grenze
Gestern Vormittag auf dem Parkplatz des ehemaligen Zoll-Logistikzentrums in Heiligenkreuz: Sammelplatz für ankommende Flüchtlinge. Tausende marschieren auf dem Radweg von St. Gotthard herein. Die ungarischen Behörden haben sie mit Shuttlebussen von Lagern an der serbi- schen Grenze und in Budapest zur österreichisch-ungarischen Grenze gebracht und dort ausgesetzt – nicht am Hauptgrenzübergang, sondern an der grünen Grenze. Die Menschen sind auf sich allein gestellt.
Erschöpft und müde treffen sie am Sammelplatz ein: Männer, Frauen, Kinder. Von den Mitarbeitern des Roten Kreuzes bekommen sie Wasser, Tee, Obst und heiße Suppe. „Und wir versorgen sie medizinisch“, sagt RKEinsatzleiter Chris Janics. „Einige Kinder waren unterkühlt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden.“
Während der RK-Einsatzleiter erzählt, kommt ein junges syrisches Ehepaar auf ihn zu. Der Vater hält ein Baby in den Armen, es schläft. Der Vater zeigt auf sein Kind, gibt zu verstehen, dass es dringend Hilfe benötigt. Janics begleitet ihn ins Versorgungszelt.
Krisenzentrum
In nur wenigen Stunden haben Polizei und Rotes Kreuz ein Hilfszentrum eingerichtet. 120 Polizisten aus dem Burgenland, der Steiermark und Tirol sowie 40 RK-Mitarbeiter kümmern sich um die Menschenscharen. Nach und nach treffen Busse ein. Damit werden die leidgeprüften Flüchtlinge zu „menschenwürdigen