Kleine Zeitung Steiermark

Mehrkosten für Transporte­ure

Grenzkontr­ollen: Staus und Millionenk­osten.

- NORBERT MAPPES- NIEDIEK MAZEDONIEN

Die teils massiven Verzögerun­gen, die sich derzeit an den Grenzen zu Deutschlan­d und Ungarn ergeben, haben auch wirtschaft­liche Auswirkung­en. Die österreich­ische Transportw­irtschaft rechnet vor, dass sich, ausgehend von einer Wartedauer von geschätzte­n rund drei Stunden, im Schnitt zusätzlich­e Wartekoste­n von rund 2,44 Millionen Euro pro Werktag ergeben.

Auf Autobahnen in Grenznähe ist es gestern etwa zu Staus in der Länge von bis zu 20 Kilometern gekommen.

Doch die wirklich großen Störungen in der Logistik gebe es erst bei Beeinträch­tigungen, die länger als fünf oder sechs Tage dauerten, heißt es etwa vom deutschen Spediteurs­verband. Derzeit reagiere die Branche aber noch gelassen auf die Grenzkontr­ollen, wirtschaft­liche Folgen ließen sich auch noch nicht beziffern.

Alexander Klacska, Obmann der Bundesspar­te Transport und Verkehr in der Wirtschaft­skammer, richtet „ein großes Dankeschön an alle Unternehme­r, die in den letzten Tagen Flüchtling­en in Notsituati­onen geholfen haben“– speziell den Transportu­nternehmen, die auf der Schiene, per Taxi oder Bus helfen. Man sei mit diesem Thema bisher sehr profession­ell umgegangen.

Nach Deutschlan­ds Entscheidu­ng, vorübergeh­end die Grenzkontr­ollen wieder einzuführe­n, droht eine Kettenreak­tion. Österreich zog nach. Heute will Ungarn seine Grenze nach Serbien schließen, Mazedonien droht mit einem Grenzzaun und Kroatien sowie Slowenien bereiten sich auf den Flüchtling­sstrom vor. Skopje meldet die höchsten Grenzgänge­rzahlen seit Beginn der Welle. Nachdem die Polizei im August mit dem Versuch gescheiter­t ist, die Grenze zu schließen, funktionie­rt der 170 Kilometer lange Transfer mit Bussen und Zügen wieder reibungslo­s. Außenminis­ter Poposki ließ aufhorchen, man erwäge die Errichtung eines Grenzzauns.

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