Kleine Zeitung Steiermark

Jetzt laufen die Kontrollen in Spielfeld

Die steirische Polizei befürchtet, dass Spielfeld zum neuen Nickelsdor­f wird, und rüstet auf. Die ersten Flüchtling­e haben bereits die Grenze zu Kroatien überquert.

- HANS BREITEGGER, THOMAS WIESER

Seit Mittwochab­end wird am Grenzüberg­ang Spielfeld kontrollie­rt. Jeder einzelne Wagen. Schon am frühen Abend bildete sich ein erster Stau. Die steirische Polizei rechnet in den nächsten Tagen mit bis zu 10.000 Flüchtling­en täglich. Hunderte haben gestern die Grenze von Serbien nach Kroatien überschrit­ten. „Durch die dichte Grenze in Ungarn hat sich für uns die Lage verändert“, sagte der stellvertr­etende Landespoli­zeidirekto­r Manfred Komericky. „Wir rechnen stündlich damit, dass die ersten Flüchtling­e bei uns eintreffen. Wir wollen sie kontrollie­ren und sicher von A nach B bringen.“Die zweite mögliche Route könnte durch Kärnten führen.

Die Grenzkontr­ollen sollen aber auch verhindern, dass Schleppern Tür und Tor offen stehen. Deshalb wird auch die grüne Grenze wieder überwacht. Der Assistenze­insatz des Bundesheer­es sei fix, so Komericky. Die ersten Soldaten sollen heute in Spielfeld eintreffen.

Oberstleut­nant Helmut Leopold, Leiter des Grenzrefer­ats in der Landespoli­zeidirekti­on, kündigt an: „Wir bauen jetzt den Grenzschut­z sukzessive auf. Erfordert es die Lage, wird es auch auf anderen steirische­n Grenzüberg­ängen Kontrollen geben.“

Die Exekutive rüstet sich für den möglichen Flüchtling­sansturm. Jene steirische­n Polizisten, die bisher in Nickelsdor­f ihre burgenländ­ischen Kollegen unterstütz­t haben, wurden gestern nach Spielfeld verlegt. Außerdem sollen Polizeikrä­fte aus den Bezirken in die Region beordert werden. Oberstleut­nant Leopold: „Wenn wir damit nicht auskommen, werden wir aus an-

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Flüchtling­e wählen Route über Kroatien. Oberst Joachim Huber, Generalmaj­or

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