„Ich weiß nicht, was in meinem Kopf war“
Rumäne gesteht, seine Ex-Lebensgefährtin getötet zu haben. Prozess wurde vertagt.
GRAZ. „Sie werden in diesem Saal kein wildes Tier erleben“, kündigt Staatsanwältin Katharina Tauschmann den Geschworenen an. Nein, Ionut Primicheru (30) ist ein ruhiger, leiser Mensch. Und doch hat der Rumäne am 20. Jänner seine ExLebensgefährtin (25), von der er mindestens seit einem Jahr getrennt war, an ihrem Arbeitsplatz in Eggenberg überfallen. Er schlug sie nieder, obwohl sie um ihr Leben flehte. Er würgte sie, bis sie sich nicht mehr rührte.
Im Hinausgehen sah er am Boden das Küchenmesser, das er im Ärmel versteckt mitgebracht, aber verloren hatte. Er kehrte um und stach mehrmals wuchtig auf seine Ex-Freundin ein. Die rechte Herzkammer wurde getroffen, die Hauptschlagader zerstört. Hätte er nicht umgedreht und zugestochen, sie hätte wohl überlebt, sagt die Gerichtsmedizinerin.
„Die Tat steht in auffallendem Widerspruch zu seinem bisher ordentlichen Leben“, sagt sein Verteidiger. „Aus tiefer Miss- gunst und reinem Egoismus hat er den Mord begangen“, sagt die Staatsanwältin. Wenn er sie nicht haben konnte, sollte auch sonst niemand sie haben. Im Februar hätte sie geheiratet, einen Jugendfreund von ihm. Die Zeugen wissen wenig: Eifersüchtig sei er gewesen. Vielleicht hat er sie auch geschlagen. Gesehen hat es keiner.
Der Angeklagte hat die Tat gestanden und sich der Polizei gestellt. Zu Weihnachten habe er schon mit dem Gedanken gespielt, sie zu töten, im Jänner tat er es. Aber: „Ich wollte ihr nicht wehtun.“
„Außergewöhnlich“ist selbst für den routinierten Richter Martin Wolf, dass jemand eine Frau fast zu Tode würgt, dann aber nicht Reue empfindet, „sondern ein Messer nimmt und zusticht“. Was er dabei gefühlt hat? „Ich war erschrocken. Ich weiß nicht, was in meinem Kopf war.“Vielleicht weiß es die psychiatrische Gutachterin, die gestern verhindert war. Es wurde vertagt. KbaethgaarinnagTaeunsc.“
hmann, Staatsanwältin